Durchstöbere alte Denkkammer Regale leer Auf Schatzsuche tiefer tauchen Innere Einkehr In Empfindungsfluss hineinfallen Es ist als wär Ich neugeboren. Neues Wohin Aus altem Woher Weshalb ich immer dann wenn ich Mich nicht erklär Richtig liege, ist meins. Aufgetaut Ich schmerze sehr Sinken und steigen gleichzeitig Leicht wenn schwer Das Fließen übernimmt die Kontrolle Und will Meer. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
der Selbstwerdung
SILVESTER 2022
Ich danke von Herzen Euch allen
Die Ihr mit mir Euere Wahrheit geteilt habt
Die nachdenklich stimmenden, die schmerzvollen
Die glücklich machenden. Es hat geklappt:
Das Jahr hat aus mir lang Ersehntes gemacht:
Aus Jahrhundertschlaf bin ich aufgewacht
Und gehe rüber ins Neue Ja heute Nacht.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
SCHRITT FÜR SCHRITT
Der Tag hat nicht genug Stunden,
die Welt nicht genug Menschen,
die Menschenwelt nicht genug Vielfalt
um alles, was mich treibt, nach dem
ich mich sehne, alles,
das ich täglich angehen, erleben
und erreichen muss, zu umfangen.
Und dann richtet am Ende eines
jeden vollen Tages meine Hoffnung
sich auf den nächsten Tag, den nächsten
Menschen, die nächste Welt…
So treibt und lotst mich das Leben
durch die Korridore der Ewigkeit –
im steten Ringen mit dem Hier-und-Jetzt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ALLES IST DRIN
Ich lebe in einer Welt in der ich nicht existiere Und existiere in einer Welt in der ich nicht lebe Und keine von beiden ist mein Zuhause Ich gehe Wege, die ich nicht kenne und kenne Wege, die ich nicht gehe Keiner von beiden ist mein Weg Ich bin mein Zuhause Ich bin mein Weg Alles, was ich mache, passt. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
MEHR ALS ALLES
Hab alles gegeben Bin nichts mehr Habe nichts mehr Kann nicht mehr Will nicht mehr Übrig geblieben ist das, was ich wirklich bin. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ENT-SCHULDIGUNG
Wer kennt das nicht? Menschen machen Fehler und Fehler machen Menschen. Die Vollkommenheit schuf uns aber erst die Fehlerhaftigkeit formte uns. Erlebe! Wenn schon, denn schon. Wer kennt das nicht? Menschen machen Fehler die Menschen machen. Vor und nach dem Fehlgang - am Ende wie vorher am Anfang - lacht stets ein Erwachen. Wer kennt das nicht? Erst die Schuld-Aufladung dann im nächsten Lebensabschnitt die Ent-Schuldigung. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
FREUNDES KREIS
Du kannst Dich nicht umdrehen
Ohne Deinen Freund zu verletzen
Denn er steht Dir nah – zu nah –
Du wirbelst ihn aus dem Gleichgewicht.
Der Trick ist, weiter zu gehen
Wenn er Dein Freund ist, trefft Ihr Euch wieder –
Du kannst Dich nicht umdrehen, ohne
Zu finden Deines Freundes Gesicht.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
MEIN WERT
Als ich aufhörte, kostenlos zu sein, verloren die einen den Appetit nach mir - In den anderen erwachte der Heißhunger. Als ich anfing, Weh zu tun, flohen die einen; die anderen gaben sich hin: Mir, uns, und unserem gleichartigen Beißhunger. Als ich aufhörte, ohne Grenzen zu sein, blieben die einen draußen, die anderen drinnen schätzten befriedigt meinen Schweiß und Hunger. Es hat lange gedauert aber ich kenne meinen Wert; Ich weiß, wie viel ich weiß, kann, wage, schaffe mit unbändigem Fleiß und unersättlichem Hunger. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
NICHT MEHR LANGE
Wie schnell Ihr wachst Eure Augen sprechen Volumen Eure Worte navigieren kluge Gedanken Auf den Weg zu mir Ich sehe es in Euren denkenden Augen - Wie lange noch, bis ich Euch nicht mehr Meine Kinder nenne Sondern meine Erwachsenen? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
REIFEN VERKRAFTEN
Die Niederlagen werden die Türe sein in Orte hinein, die den Siegen verschlossen sind - Die schönsten 0rte, an denen Du, allein, heranreifen darfst als inneres Kind. Keine Niederlage ist eine zu viel; Je tiefer wir fallen, desto höher steigen wir - Entwicklung ist das wahre Ziel, wenn wir ehrlich sind, und dazu neigen wir. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung