Klima als Gedicht Reimt es sich? Klima als Pflicht Erklärt es sich von selbst? Stell Dir vor, die Natur bittet Dich um Hilfe und Du hörst es nicht denn daß die Natur sich heilt ist für Dich selbstverständlich aber was ist, wenn die Krankheit wir selber sind? Denn eines Tages wird sich die Natur sicher heilen. Klima als Endgericht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
der Welt und Umwelt
MEHR AUTOBAHNEN
Friedhof der Bäume Stiller Asphalt Jede Fahrt ist laut klagend ein Trauermarsch angeschnallt Schneise wie Grab führen zum nächsten Aufenthalt Manche sagen höhere manche sagen Natur-Gewalt manche sagen: Es muß doch einen anderen Weg geben. Halt! Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
LÜTZERATH
Lützerath Ein Staat gegen ein Volk Die Angst gegen die Hoffnung Die Reise in die Zukunft Nimmt abermals eine Umleitung Über die Vergangenheit Kommen wir jemals an? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
KLEBSTOFF

Sie kleben Plakate Sich Hoffnung Wut Angst Entschlossenheit Wände sind nicht groß genug Straßen sind nicht laut genug Herzen allein böten genug Platz Für mehr als jeden kämpferischen Satz Zum Schutz von jedem gesunden Schatz Vom Fechenheimer Wald zu Lützerath. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WESEN UND WIR
Die Wesen, sie wohnen im Wald und Flur
Seit lange bevor die Menschen kamen;
Und Wald, Flur, Natur existiert alles nur,
Weil sie von den Wesen ihre Formen bekamen.
Sei es eine Pflanze oder sei es ein Gedanke,
Überall auf Erden wo es entsteht ein Samen,
Pflegen ihn die Wesen, erwarten kein Danke,
Denn sie tun es heimlich in Gottes Namen.
Unsichtbar und unwirklich sind nicht das Gleiche.
Die Wesen beweisen es allen einsamen
Spaziergängern inmitten im Naturreiche,
Denen sie spürbar immer nahekamen.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ZÖGERND
Eher zögernd kam
Wieder
Der Frankfurter Schnee
Über
Stadt, Land, Fluss
und Liebe
Zuckte kurz, nicht mal heftig
Einmal, zweimal, scheu, bedächtig
Auch eine zarte Liebesbekenntnis
verschwindet niemals aus dem Gedächtnis.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
HESSISCHE WÄLDER
Was willst Du mir sagen
Hessische Nacht?
Der Wald ist zu alt für mich
Ich verstehe ihn nicht
wenn er flüstert, wenn er träumt,
wenn er schweigt oder lacht.
Der Neuschnee ist uralt.
Meiner tiefen Empfindung Gewicht
beschäftigt lehrend mich –
Ich habe es nicht ausgedacht:
Ein fremder Geist spricht durch mich
in meinem jeden Gedicht.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ANDERE LÄNDER, GLEICHE SITTEN
Die Welt besteht aus Wiederholungen meiner Wohnstadt mit unterschiedlichen Schattierungen. Kein Ort hat Menschen, die nicht nach selbem Schema lieben und leiden und lügen, als wären unsere Geister von einem Thema lediglich Auszügen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
TREIBSTOFF
Lasst den fossilen Stoff in seinem Grab Geister richten nur Schaden an wenn sie unter uns treiben. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DER MUT IST MUTIGER GEWORDEN
Es gibt einen Krieg gegen den Krieg und, verdammt nochmal, einen Sieg gegen den Sieg! Es ist der Krieg des Herzens, der Sieg des durch Schmerzen mutig gewordenen Muts zur Friedfertigkeit. Denn Frieden ist mutiger als Krieg und kluger. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung