Kannst Du Dich daran erinnern als wir einmal vor langer langer Zeit in Salzburg zu Besuch waren? (Schweigen) Wir haben besucht… oder wollten besuchen ein klassisches Konzert… Oder habe ich mir das alles nur geträumt? Ich kann mich nicht daran erinnern Ich wollte irgendwo finden wo ich An der schönen blauen Donau live gespielt hören konnte… Es kommt mir jetzt wie ein Traum vor… (Schweigen) Wie kann man so viel erleben und so viel vergessen?… Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
PLATZ FÜR UNS
Er auf seinem E-Rollstuhl Sie mit ihrem Rollator Sie wollte einsteigen Er wollte wenden und rausfahren Kein Platz für beides, für beide. Sie fangen an, zu streiten Sie findet eine Ecke, er Platz Der Fahrer legt die Rampe an Er fährt aus der Straßenbahn raus Sie setzt sich, in sich versunken Neben mir sitzt ebenfalls eine Alte Sie beobachtet alles wortlos, steigt mühsam an der nächsten Haltestelle aus Wir werden älter, die Welt jünger Wir werden langsamer, die Welt schneller Und wir werden ungeduldiger miteinander Anstatt geduldiger. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ICH SAH MICH ZWEIMAL
Ich lief im Dunkeln, im Dämmern und sah mich zweimal Einmal auf, einmal neben der Straße ohne Erinnerung Dann lief ein Mann auf mich zu lächelte und führte mich zurück zu seinem Cajon wo es auf der Schwelle heller war Er fing an, spielend ein Lied weiter zu singen Ich blieb zweimal stehen Einmal auf der Brücke Einmal neben der Brücke Ich hörte, genoss und verinnerlichte seine Musik Dann bin ich aufgewacht aus dem Traum Das Lied spielte weiter in meinem Kopf als wäre es meins und ich frage mich, Habe ich dieses Lied jetzt komponiert oder nicht? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
JEMANDEN ZU VERSTEHEN
Es ist schwer jemanden zu verstehen der mit Worten schweigt und mit Schweigen redet Ich engagiere mich in der Politik Auch wenn ich weiß, daß die Politik die Menschheit nicht retten wird. Ich zeige meinen Kindern den Weg Auch wenn ich weiß, daß sie ihren eigenen Weg gehen werden. Ich arbeite für Geld, auch wenn ich weiß, daß Geld mich nicht glücklich machen kann. Ich folge Regeln und Gesetzen, auch wenn ich weiß, daß sie dem Menschengeist nicht wirklich entsprechen. Und wenn ich mit Dir schweige oder rede und Du denkst, daß ich schweige oder rede dann fühle ich mich noch einsamer als je zuvor auch wenn ich weiter rede oder lächele oder schweige. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DAS GEWICHT DES KLIMAS
Klima als Gedicht Reimt es sich? Klima als Pflicht Erklärt es sich von selbst? Stell Dir vor, die Natur bittet Dich um Hilfe und Du hörst es nicht denn daß die Natur sich heilt ist für Dich selbstverständlich aber was ist, wenn die Krankheit wir selber sind? Denn eines Tages wird sich die Natur sicher heilen. Klima als Endgericht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Elke-ein Rausch
Früher habe ich unheimlich gerne an Rosinen gerochen, ihr auch? Und dann mit der Schleuder in ein Gesicht, nein, in kein Gesicht, in kein reales, das…
Elke-ein Rausch
Über Rosinenduft und andere unerklärliche Mahlzeiten…
Ich folge einigen richtig tollen Literaturblogs. Herzloseblaetter.WordPress.com gehört immer und immer wieder täglich zu diesem feinen Club. 😊
FRUST
Manche kommen ohne zu gehen Manche gehen ohne zu kommen Manche kommen ohne abzugehen Manche gehen ohne Abkommen Frust Lust Was Du musst Unterscheidet sich von dem, was Du tust Sehnen, dehnen Nehmen, genommen Fragen, verzagen Weder gehen noch kommen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
MEHR AUTOBAHNEN
Friedhof der Bäume Stiller Asphalt Jede Fahrt ist laut klagend ein Trauermarsch angeschnallt Schneise wie Grab führen zum nächsten Aufenthalt Manche sagen höhere manche sagen Natur-Gewalt manche sagen: Es muß doch einen anderen Weg geben. Halt! Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
PORTALE
Die Sterne sind zu weit weg Lieber gucke ich in Menschenaugen hinein Sie führen in ferne fremde Welten Ich bin ein Weltenwanderer tagaus tagein. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
MEIN GESICHT IST MASKE
Wieder gestorben Wieder wiedergeboren Wieder merken Freunde nicht Daß sie Fremde geworden sind Fremde sowie Feinde auch Mein Gesicht ist Maske, seid Ihr blind? Wieder gestorben Wieder wiedergeboren Tausendmal erwachsen, tausendmal Kind. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung