ÜBER KURZ ODER LANG

Ich glaube, wir leben von Phase zu Phase, von Kapitel zu Kapitel. So entwickeln sich unsere Leben. Jedes Kapitel hat etwas, was wir brauchen, und jedem Kapital fehlt etwas, was wir brauchen.

Wir können immer nur nehmen und genießen, was das Leben uns zum jeweiligen Zeitpunkt anbietet. Manchmal hält es lang, vielleicht sogar bis zum Lebensende kurz oder lang, aber manchmal hält es nur bis zu der nächsten Wendung oder bis zum nächsten Seitenwechsel.

Aber trotzdem wird auch dieses zeitweilig tief befriedigen auf seiner eigenen Art und Weise über kurz oder lang. Alles tut kurz gut. Oder auch lang. Wir erleben, wir lernen, wir verändern uns, oder wir werden verändert, ob wir es wollen oder nicht, oder merken oder nicht, über kurz oder lang.

Che Chidi Chukwumerije

HÖHER ALS ZWEISAMKEIT

Die meisten Menschen suchen nicht Gott, sondern die Zweisamkeit. Die meisten Menschen suchen nicht Freude in der Verbindung mit dem Höchsten und dadurch mit dem großen Ganzen, sondern sie suchen Freude in dem Erleben und Pflegen der Zweisamkeit; eine Verbindung, die wir dann Liebe nennen.

Dadurch grenzen wir uns ein und ketten uns den Frust des Unerreichbaren an.

Die Zweisamkeit ist schön, ist aber nur ein natürlicher Bestandteil der Verbindung zum Höchsten. Nur in diesem Zusammenhang ergibt sie sich auf natürlicher Art und Weise und wirkt fördernd, ergänzend, befreiend, nicht einengend, sondern Freude verstärkend.

Ihre zeitweilige Abwesenheit dagegen wird nicht als Druck oder Leiden oder „Einsamkeit“ empfunden, da die wahre Freude grundsätzlich und allein in der Verbindung zum Höchsten, zum Gott, also zur Liebe Selbst, und dadurch innig zum großen Ganzen, liegt.

Du magst ihn mit welchem Namen auch immer nennen, wie Du willst. Aber such unermüdend und offen nach der Bedeutung des Höchsten, des Lebensanfangs, nach dem Anfang und Inhalt der Naturgesetze, dem Leben selbst, der Klarheit, der allem übergeordneten Liebe, und nach der Verbindung zu ihr. Nur im Suchen und, viel mehr, im Finden und Verbinden wirst Du wirklich glücklich sein.

Denn dadurch, in diesem „Zusammenhang“, findest Du auch Dich und die Bedeutung und den Sinn Deines Seins, dessen Erfüllung allein glücklich macht.

Und alles andere, was Dir während dieser Suche bleibend oder zeitweilig wird – ob Zweisamkeit oder mehr, ob Reichtum, Herausforderung oder was auch immer – wird sich nur in diese Grundfreude innig einstimmen.

Che Chidi Chukwumerije

SEIN LASSEN

Wenn ich überlege, wieviel ich mich verändert habe in den letzten zehn bis 15 Jahren, dann bin ich froh, daß ich so viele neue und unterschiedliche Sachen gewagt und gemacht habe. Denn wenn Du vieles bist, musst Du auch vieles sein, um durch Erleben vieles durch- und aus- und abzuleben – und somit vieles sein zu lassen – damit zunehmend nur das zurückbleiben kann, was Du wirklich bist.

Che Chidi Chukwumerije

 

KUNSTBLOCKADE

Sie haben gerade eine Blockade beim Malen? Beim Schreiben? Beim Komponieren? Beim künstlerischen Schöpfen und Schaffen?

Sie könnten probieren, Ihre BLOCKADE selbst zu malen, zu dichten, zu tonalisieren, zu formen. Anstatt die Blockade weg haben zu wollen, machen Sie sie stattdessen zum Thema Ihrer Kreativität.

Fragen Sie sich: Wenn Ihre Blockade eine Form oder Formen hat oder haben könnte, wie könnte oder könnten sie aussehen? Und diese könnten Sie dann malen oder versuchen als Malerei, als Gedicht, als Geschichte, als Musik, als Skulptur usw, wieder zu geben. Also in die Blockade hineingehen, sie künstlerisch angreifen und auseinander nehmen.

So lernt man auch diese vertraute Fremde namens Blockade besser kennen. Es gibt kaum ein Phänomen, das kunstschaffenden Persönlichkeiten vertrauter ist oder häufiger vorkommt, als die Kreativitätsblockade. Und dennoch ist sie uns so fremd und unerklärlich. Wir wollen sie aus dem Weg haben, damit wir wieder schöpfen und schaffen können. Es lohnt sich aber, das habe ich durch Erfahrung gelernt, die Blockade als Kunstprojekt zu begreifen und ihr als solches zu begegnen. Neue Werke, anders als alles, was Sie bisher geschafft haben, werden dadurch zur Stande kommen.

Somit wird gleichzeitig Ihre Kunst nicht zu etwas, was Sie machen, sondern zu der Art und Weise, WIE Sie Sachen machen. Sie hört auf, ein Ziel DA DRAUSSEN zu sein, das Sie versuchen zu erreichen; stattdessen ist sie jetzt ein Teil von Ihnen, mit dem Sie dem Ziel entgegen gehen. Und dieses Ziel ist Glückseligkeit. Ist im Endeffekt der Inbegriff der Bedeutung des Begriffes „Paradies“. Also das frohe und erfüllende Ausleben Ihres wahren Selbsts in tatkräftiger Lebendigkeit. Dies verbindet uns mit dem Sinn des Lebens und belebt deshalb wie ein Elixir.

Benützen Sie Ihre Blockade als Mittel, um aus eben Ihrer Blockade heraus zu wachsen. Machen Sie Ihre Blockade zum Weg, zur Kunst und zum Kunstsubjekt zugleich. Denn Kunst kann und will überall manifestieren.

Che Chidi Chukwumerije

DEN ANDEREN IHRE FREUDE GÖNNEN


Für manche Menschen scheint das Leben ein Wettbewerb zu sein. Besser – oder schlimmer – noch, nicht wirklich das Leben an sich, sondern viel mehr scheint GLÜCK für sie ein Wettbewerb zu sein. Glücklich sein! Also das erfolgreiche Streben nach Glück und Freude. Denn merken sie, daß Du glücklich aussiehst oder wirkst, wollen sie sofort Dir und der Welt beweisen, daß sie glücklicher sind als Du. Dein Glück, Deine Freude, macht sie unglücklich. Glücklich-sein scheint tatsächlich unser tiefstes Bestreben zu sein. Denn alle empfinden intuitiv und wissen es nur zu gut: Der grösste Erfolg im Leben, zumindest das echteste neutrale Erfolgszeichen im Projekt „Leben“, ist die Glückseligkeit!

Der unheilbringende Wunsch, besser zu sein als der nächste, mündet sich also in seiner Essenz per Definition, auch wenn unbewusst, in den Drang, glücklicher zu sein als der oder die nächste. Und dieser Hang trägt in seiner Logik natürlich selbst die Sperre gegen sein eigenes Werden und Ausleben. Also, wenn glücklicher als ein anderer das einzige ist, was Dich als Mensch glücklich macht oder machen könnte, wirst Du verständlicherweise immer im Kern unglücklicher als diese andere Person oder Personen sein.

Darin zeigt sich der ausgezeichnete Humor der Freude, in dem daß sie sich diesen besonderen Schachzug ausgedacht hat, um das Massenglück der Menschen zu sichern, wenn wir selbst es denn wollen: Die Freude pflegt in uns einen inneren Mechanismus, der uns dazu bedingt, uns über den anderen, uns für die andere, uns mit den anderen, zu freuen bzw uns freuen zu können, um dadurch die Basis unserer eigenen Freude zu sichern. Wen die Freude eines Nächsten unglücklich macht, der hat darin das eigene Urteil selbst ausgelöst. Wirklich und dauerhaft glücklich kann so ein Mensch ja nie sein. Seine Missgunst steht seiner Glückseligkeit im Weg.

In einer Welt wo Gruppen anderen Gruppen, Staaten anderen Staaten, sogar Menschen anderen Menschen die Daseinsberechtigung aberkennen; in einer Zeit, in der wir über die sozialen Medien und kraft digitaler Verbundenheit unmittelbaren Einblick in das (pseudo)Privatleben anderer Personen erhaschen können; in unserer neuen Realität, wo sowohl echte als auch gestellte Bilder und Berichte uns täglich bedrücken und beeindrucken, ist es sicherlich ratsam, sich dieser Weisheit zu besinnen: Glücklich-sein ist kein Wettbewerb, sondern ein Gruppensport. Es lohnt sich und es erleichtert uns, wenn wir von Herzen Anderen ihre Freude gönnen.

Che Chidi Chukwumerije

KINDERFILME

Alles ist Deine Erinnerung. Auch die Kinderfilme Deiner kleinen Kinder, die Du damals mit ihnen geschaut hast, als das Elternteil in Dir selbst auch noch ein Kind war. Auch diese Filme werden Dich eines Tages weich und nostalgisch stimmen, wenn Deine Kinder keine Kinder mehr sind und Erinnerungen alles sind, was Ihr noch an das habt, was jetzt für immer vergangen ist.

Aus dem Zimmer schlich leise eine Filmmusik zu mir, die mich mit einem Schlag in die Vergangenheit versetzte. Überrascht ging ich hinein und sah meine 13-jährige und meinen 9-jährigen genüsslich mit ihrer Mutter „Tinkerbell“ sich anschauend. Tinkerbell?!?!, fragte ich sie verblüfft. Wieso? Sie schüttelten lächelnd mit den Schultern. Einfach so. Wir haben uns daran erinnert und hatten Lust, ihn mal wieder zu gucken.

Und ich habe mich ebenso erinnert. Ich sah eine 7-jährige und einen 3-jährigen auf einem enormen Sofa, liegend zwischen meiner Frau und mir, während wir alle den damaligen Lieblingsfilm der Kinder uns anschauten. Es war eine lange Zeitlang unser fast tägliches Familienritual.

Wo ist diese Zeit hin? So viel kann in sieben Jahren passieren. Sehr vieles hat sich verändert. Ich sehe nicht mal dasselbe aus wie damals und habe gefühlt aus einem langen Traum geschlüpft. In ein paar Wochen werden die Kinder 14 und 10 und sind mittlerweile sehr eigenständig geworden, anders. Ihre Mutter auch, wir haben uns alle stark weiterentwickelt im (Innen)leben. Ein Kapitel ist endgültig vorüber.

Und ich erkannte, daß nicht allein die Anzahl an Jahren ein Heute von einem Gestern trennt kann. Auch innerhalb weniger Jahren kann eine neue Welt entstehen, wenn Natur oder Erfahrungen Menschen verändern.

Nur eines verändert sich nicht, der innerlich flüsternde Dichter, der mir sagt: Auch heute, so banal und normal er wirkt, auch dieser heutige Tag der Erinnerung wird morgen wieder Deine nostalgische
Erinnerung sein. Nimm ihn ernst. Erlebe ihn bewusst. Speichere ihn mit Liebe und Dankbarkeit in Deinem Geiste auf. Er könnte morgen Dein nächster Kinderfilm sein.

Che Chidi Chukwumerije

WELCHE FARBE HAT DAS MENSCHSEIN NICHT?

Der Tag, an dem ich anfing, über meine Hautfarbe zu reden und zu schreiben, war der Tag, an dem ich mich aus dem Menschsein herausdrängen ließ.

Der Tag, an dem ich aufhöre, über meine Hautfarbe zu reden und zu schreiben, ist der Tag, an dem ich mich aus dem Menschsein herausdrängen lassen werde.

Der Tag, an dem ich anfange, über mein Menschentum zu schreiben und zu reden, ist der Tag, an dem ich meine Hautfarbe im Menschsein verselbstständige.

Der Tag, an dem ich aufhöre, über mein Menschentum zu schreiben und zu reden, oder es zu leben, ist der Tag an dem ich mich selbst aus dem Menschsein verabschiede.

Che Chidi Chukwumerije

FREUNDSCHAFT-BEKANNTSCHAFT

Wer Zugang zu Deiner Seele hat, oder in Dein Herz oder zum Verwundbaren in Dir, der ist Dein Freund. Alles andere ist bloß eine Bekanntschaft, egal wie eng sie ist, auch in einer Ehe oder bei einer Blutsverwandtschaft, so sonderbar das klingen mag. Es kann also ernsthaftere und weniger ernsthaftere Bekanntschaften geben. Die Ernsthaftigkeit oder Nähe einer Bekanntschaft macht sie noch lange nicht zur Freundschaft. Freundschaft ist eine gewisse Art und Tiefe von gegenseitigem Zugang zum Wesen voneinander.
Deshalb verstehen Freunde sich beinahe ohne Worte manchmal. Da spricht die innere Stimme. Ein Freund hört das un- und halb gesagte.

Der Entstehung jeder wahren Freundschaft geht ein Moment des gegenseitigen sich Öffnens voraus. Nicht selten ist das sogar ein Streit, entweder am Anfang oder zu einem entscheidenden funkenden Wendepunkt. Nicht immer ist es jedoch ein Streit, natürlich, aber immer gab es einen Augenblick, in dem Beide sich gegenseitig in ihren wahren Naturen offenbarten, sich gegenseitig erkannten, anerkannten … und akzeptierten so wie sie sind. Auf jeden Fall gehört zu einer guten Freundschaft die Fähigkeit, miteinander zu streiten.

Ein Freund sieht nicht nur, wo Du gerade bist. Er versteht auch, wo Du warst, und er weiß, wo Du hin willst, und hin kannst, und hin sollst. Ein Freund ist derjenige, der Dir diese Wahrheit sagt. Aber hier ist das Entscheidende: Er sagt Dir die Wahrheit nicht auf eine zerstörerische oder vernichtende, sondern auf eine aufbauende Art und Weise. Ein Freund ist also der, der die potenzialerweckende, kraftbefreiende, motivierende Wahrheit in Dir zum Leben und Bewusstsein kommen lässt.

Aber was hat die Kultur der Sozialen Medien aus diesem Begriff „Freundschaft“ / „Freundin“ / „Freund“ gemacht! Regelrecht entwertet und degradiert! Verbindungen, die nicht mal die Bezeichnung „Bekanntschaft“ verdienen, laufen jetzt sinnverwirrend und laut unter dem falsch angewandten Namen „Freundschaft“. Wie viele Freunde haben wir nicht alle mittlerweile auf Facebook? Besser wäre es, für Sprache und Sinnbewusstsein, wenn ein anderer Wort für diese substanzfernen Verbindungen erfunden wäre, eins, das dem Begriff der Illusion ehrlicher entspricht. Hier geht es allerdings lediglich um den Missbrauch des hohen Begriffs „Freundschaft“ und nicht darum, daß wertvolle Bekanntschaften auch übers Internet wie überall zur Stande kommen können. Aber das ist eine andere Sache.

Denn weniger ist mehr. In der Wirklichkeit sind meine Freunde wenig, wirklich überschaubar wenig. Denn sie sind wahre Freunde. Fürwahr, sie wahre Freunde zu nennen ist recht gesehen eine Beleidigung, oder zumindest eine Tautologie, denn Freundschaft an sich ist bereits wahr. Wenn sie nicht wahr ist, dann ist sie sowieso auch keine Freundschaft, verdiente daher von vornherein die Bezeichnung Freundschaft gar nicht.

Und weil die Freundschaft eben bereits wahr ist, und innig, und ein ständiges Berühren des Empfindlichsten, ist sie auch selten und rar. Als würden die Begriffe Freundschaft und Masse sich gegenseitig ausschließen, ist es fast unmöglich viele Freunde zu haben, also „echte“ Freunde; dafür aber unzählige ernsthafte Bekanntschaften, wenn Dir danach ist. Bei manchen Menschen sogar fast ausschließlich nur.

Was bedeutet mir die Freundschaft? Sie ist etwas Tragendes, Stärkendes, Aufbauendes, Spiegelndes. Sie ist das Ergänzende im persönlichen Sein und Streben eines Menschen. Alle Einsamkeit der Welt ist ertragbar, wenn Du einen Freund hast, mit dem Du es teilen oder dem Du es einfach nur mitteilen kannst.

Che Chidi Chukwumerije

DER FLÜCHTLING

Während er von Grenzpolizei
zu Grenzpolizei flüchtete, brauchte er
eine innere Heimat – am Anfang war die Hoffnung
sein Fluchthafen, aber als sie nach und nach
im Wirrsal der Ablehnung und Beleidigung
langsam umgestülpt wurde,
wuchs Erinnerung zur Herzscholle,
auf der er heimatlich wohnte, jedes Mal,
wenn er die Augen schloss.

Wie durch eine Lorgnette
aus der Ferne erblickte er die Sippschaft,
drollig, imponierend, … entrückt, abstrakt,
referierend fast über eine verlorene Welt.
Das Kind in seinem Herzen kannte sie,
er aber nicht mehr. Er wischte
die nassen Schuppen von seinen Augen
und pflügte voran wie ein Fischkutter
in kalten Gewässern – wahrlich Heimatlos.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

AUFGABE

Ich mache gerade eine innere Entwicklung durch, die zu großen Veränderungen und Umwälzungen in meinem äußeren Leben führen wird, dies bereits angekündigt hat.

Es fing mit der Erkenntnis an, daß nicht alles, was sinnvoll ist, von mir selbst erledigt sein soll. Nicht alles Gute oder Notwendige, das auf mich zukommt, von mir auch angenommen oder angegangen werden soll. Nicht alles, was ich kann, muß ich tun – und ich SOLL es vielleicht auch sogar lieber NICHT tun.

Jeder hat seine eigene Aufgabe.

Es mag dies manchen einfach und selbstverständlich klingen, für mich jedoch ist es eine grundwichtige und richtungsändernde Erkenntnis, da ich jemand bin, dem es schwerfällt, einer Teilnahme an jeder sinnvollen Unternehmung nein zu sagen. Dies hat dazu geführt, daß ich mittlerweile in so vielen Projekten, Vereinen, Versuchen und Bestrebungen gebunden bin, daß meine Innere Stimme doch zunehmend lauter wurde mit der leisen Mahnung: Du bist dabei, Deine eigene Aufgabe zu vernachlässigen.

Meine eigene Aufgabe. Was ist sie denn?

Auf einmal steht man im engen wortlosen subtilen Austausch mit seiner Inneren Stimme – eine sehr private persönliche sogar intime Übung, die jeder für sich nur allein in sich verrichten kann – und langsam begreife ich, daß um auf die präzise Endform-Antwort auf diese Frage zu kommen, ich mich erstmal von allem befreien muß, was nicht meine Aufgabe ist. Aber eben DAS zu wissen, lernt man oft nur durch Erleben. Ich auf jeden Fall. Man muss den Weg gehen um den Weg zu lassen. Oft.

Das bin ich jetzt dabei zu tun: lassen. Mich von Etlichem verabschieden, was wohl Wert – manchmal sogar hohen Wert – in sich trägt, nicht aber meine Aufgabe ist. Das entpuppt sich als schwer, da ebenselbe zweischneidige Innere Stimme dazu drängt, den eigenen Anteil an Unterstützung allem Guten, was einem begegnet, trotzdem nie zu enthalten oder versäumen, egal wie klein dieser Anteil sein mag. Selbst ein Lächeln ist eine Blume.

Die Reise geht weiter…

Che Chidi Chukwumerije