Mancher sieht Dich mit seinem Herzen, nicht mit seinen Augen - Alle Deine körperlichen Schönheiten werden hier nicht taugen. Mancher hört Dir mit seinem Herzen zu, nicht mit seinen Ohren - Ob kühl oder weinerlich Deine Worte sind, da hast Du schon verloren. Mancher tastet nach Dir mit seinem Herzen, nicht mit seinen Händen - Er empfindet Dein wahres Wesen deutlich, hinter allen Deinen Wänden. Schweigen hat stets eine Doppeldeutung, Worte eine zweifache Funktion - Wer nicht ahnend hinter die Kulissen schaut, der lernt nie seine Lektion. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Ahnen
ANFANG SEPTEMBER
Ein Hauch von Herbst
Ein erwachender Durst
nach Herbem, nach Erwachsensein.
Die Natur lacht noch mit Sommeraugen
Doch morgens früh wenn sie atmet
Spüre ich schon den nebligen Herbstodem.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GESCHWEIGE DENN
Ich befinde und bewege mich plötzlich an einem Ort jenseits von Worten, und wie ich hierher gelang, kann ich nicht sagen.
Auf einmal sehe ich die Welt anders und so wie ich sehe, lässt sich nicht in Worte drücken, geschweige denn über Worte zum Ausdruck bringen.
Empfindungen. Bilder. Begriffe. Aufnehmen. Wissen. Lieben. Schweigen.
– Che Chidi Chukwumerije.
FEST ABER ZART
Zart geht das
Bezwingen kann man es nicht
Empfangen nur
Kann man ein Gedicht
Das war zu hart
Denke daran, das ist eine Blume
Fest aber zart
Werbe Dich um die Blume
Und wenn ich scheide
Bleibe ich
Und wenn ich bleibe
Scheide ich
Aber nie aber nie leide ich
Scheide oder bleibe ich
So geht das
Bestimmen kann man es nicht
Empfinden nur
Kann man ein Gedicht.
– che chidi chukwumerije.
