Die Sonne scheint aber die Luft ist eiskalt. Der Wolken Teint hat den azuren Himmel bemalt mit weiß, grau und dunkelgrau. In grüner Gestalt stellt sich der Wald zur Schau, mit hier und da buntem Blumengehalt. Nur Tiere fehlen irgendwie. Eine schlichte Einfalt, eine zarte strenge Harmonie, durchdringt der Natur Gewalt. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
april
BIS WEICH DU WIRST
Windige Tage fegen die salzgen Regentropfen aus meinen Seelenspiegeln - die vermengen sich mit meinen Süßwasserflüßen, überfluten Deine megastrengen leeren Strände bis weich Du wirst vor Fülle - Fülle an Durchdrungensein, Fülle an Erwachen, Fülle an Schmerz-begriffen-haben, Fülle an Gemeinsan-weinen-und-lachen. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
NACH DEM DU MIR ALLES GENOMMEN HAST
Unter allen Liebhabern
die ich habe
gehst Du am tiefsten
am weitesten
in der Missachtung meiner Sehnsucht
nach Ruhe
nach Sicherheit
Und ich entkomme Dir nicht
immer kommst Du zurück
nach dem Du mir alles genommen hast
was ich je hatte
nach dem Du mir alles gegeben hast
was ich lieb habe
lieber April.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ER MACHT, WAS ER WILL
Ich spüre Dich wieder nahe, nicht als Körper. Du ahnst es: als Geist. Denn immer wenn Du nah warst, wurde ich von der Dichtung gestreift. Heute hast Du mich bombardiert, angesteckt und ohne Impfung geheilt, in die Flucht getrieben, dann als Scherz hast Du mich auch noch zugeschneit. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

DER APRILBERG
Der Schnee ist den Gipfeln gewichen
Er ist geschmolzen
und mit einem leisen Seufzer
nach Hause gegangen.
Hier und da wie auf einer Leinwand
behält der überraschte Berg
eine zarte Erinnerung an seinen Gast
langsam verblassend
Und der blaue Himmel hoch da oben
der schiebt die Wolken auseinander
blickt mit Verlangen auf den Berg
und vermisst den Schnee.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

APRIL IN DER QUARANTÄNE
Mein Herz ist ein Loch
aus dem der Frühling springt
und überrascht mich
Ich stehe am Fenster und schaue zu
wie er aufblüht und vorbei läuft
wie meine alte Jugendliebe.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
APRILGEDICHT
Ich sage manchmal Ja
Und ich bin da
Und manchmal Nein
Bitte laß mich allein
Der Regen zögert
Eingeschüchtert
Der Regen stürmt
Schuttelt und wurmt
April April
Du hast Deinen Stil
Und machst, was ich will
Befreist alle meiner Seiten
Schneller als ich es vermeiden
Kann, muß ich mich entscheiden
Täglich tausend Eindrücke
Und ich nur eine wackelige Brücke
Ein Dichter.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Jahr der deutschen Dichtung
GRÜN LICHTERT

Grünes Licht
Der Frühling bricht
Aus Winters Erinnerungen aus
Übernimmt der Natur Haus
Grünes Licht
Der Frühling spricht
Ein Gedicht nach dem anderen
Jedes eine Blume dem Bewundernden
Ich komme zu Dir
Gehe mit Dir
Fahre aus Dir heraus
Es blüht wieder mein Gefühlschaos.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Jahr der deutschen Dichtung
NEUGEBURTSWEHEN
Ende März –
Versteht nur mein Herz –
Es geht wieder schmerzwärts
Irgendwann
Eines Jahres endet’s dann
Weil ich’s nicht mehr ertragen kann.
– Che Chidi Chukwumerije
APRIL
Her glance was taffeta
Smoothed down my trembling hands
Smoothed down my trembling hands
Oh morning glory
Oh these tremors have passed and
I’m asleep again on a Saturday morning
In the birth cradle of April.
Fresh rain, burgundy tears sprinkle sun, sprinkle dawn
Rainbows, silver and gold fingers
Then palmgreen sprouting hope hope
Then palmgreen sprouting hope.
– Che Chidi Chukwumerije.
