Die ganze Welt kam zusammen untereinander aber anstatt sich besser zu lieben, hat das gegenseitige Erleben voneinander sie zu noch mehr Hass getrieben. Internet und leichtes Reisen beschleunigten die Verbreitung der Vorurteile; Es fanden sich in alten Kreisen neue Menschen zusammen in Windeseile. Das Gesetz der Anziehung der Gleichart wurde der Menschheit zum Fluch und Verderben; Eine eiserne Trennung zwischen zart und hart, zwischen innerem Leben und Sterben. Wir dünken uns fortgeschritten doch besser sind wir dabei nicht geworden; Gefangen in alten starren geistigen Sitten, künstlich intelligente moderne Horden. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Das Gesetz der Anziehung der Gleichart
AUCH GLEICHART
Du magst denken
Ich sehe nicht aus wie Du
Dennoch
Ich kann Dich repräsentieren
denn ich muss nicht so aussehen wie Du
um die Dinge so zu sehen wie Du
und für die selben Dinge aufzustehen wie Du –
Selbst Du musst das einsehen.
Was ich Dir abverlange,
das verlange ich auch mir ab
und das biete ich Dir ganz an:
Tiefer zu blicken als Deine Farbe
Mehr zu sehen als Deine Herkunft
Weiter zu spüren in Dich hinein
als Deine Orientierung,
sondern spüren bis in Deinen Geist.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
SCHWEIGEN
Wie die Bäume
Die alles hören
Sehen und fühlen
Und niemand stören
Habe ich gelernt
Nicht auf alles
Zu antworten
Wie die Bäume
Die als Samen starten
Und langsam wachsam
Während wir warten
Habe ich gelernt
Es gibt nicht für alles
Vorgefertigte Antworten
Manche Fragen sind Samen –
Gebettet am stillen Ort
Zieht sich langsam zusammen
Die richtige Antwort.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
