Um nicht mehr dumm zu sein, Muss man die eigene Dummheit erkennen; Denn dumm werden wir immer sein. Aber in dem, daß wir uns zu ihr bekennen, Lernen wir, sie in Weisheit umzubenennen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Demut
GROSSER GEIST
Es war mal ein Geist So groß wie ein Berg Er bewohnte einen Körper So klein wie ein Zwerg Er hatte Gedanken So hoch wie ein Baum Aber seine Stimme Füllte kaum einen Raum Er half vielen Menschen Aber sie wussten es nicht Denn er machte es heimlich Zeigte nie sein Gesicht Er möchte nicht, daß Du Entdeckest, wer er ist… Er will nur, daß auch Du Ein bescheidner Diener bist. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
UNAUFFÄLLIGKEIT
Im Zeitalter der Oberflächlichkeit Im Zeitalter der Bilder zählen nur Dinge, die an Sichtbarkeit gelangen. Masken. Schilder. Aber Du. Stets unauffällig. Ich weiß, Du bist gerne unsichtbar - Aber das macht Dich für mich noch mehr unverzichtbar. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
DIE GRUNDEINSTELLUNG
Die Grundeinstellung Demut, Mut, Bescheidenheit, Nichtigkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Einfachheit, Die Grundausstattung Für die Reise zum Frieden Wir sind alle der gleichen Herstellung Egal wie verschieden. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
NACHEMPFINDEN AM SONNTAG
Wer zu viel von sich selbst hält, hat zu Gott stets das falsche Verhältnis; Wer sind alle klein - sich vergrößern ist sich noch mehr verkleinern. Im langen Zeitalter der Herrschsucht, sucht die Eitelkeit machtlustig zu herrschen; sucht, den Drang, sich zu beherrschen, zu unterdrücken, macht gierig auf Sieg und Krieg, Sieg ohne Frieden, ohne Zufriedenheit. Nur Frieden ist Sieg - Die Waffe ist die menschliche Friedfertigkeit. Dazu ist die gestohlene Macht machtlos. Denn wer Macht braucht, missbraucht Macht auch. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Gewinnen ist verlieren. Wieviel musste ich gewinnen, um zu begreifen, wieviel ich dabei verloren habe? Verlieren ist gewinnen. Wieviel musste ich verlieren, um zu sehen, wieviel ich dadurch gewonnen habe? Ich bin umgeben von Menschen, die gegen mich und gegen alle gewinnen wollen. Für diesen Sieg werden sie, wie einst ich, alles geben und verlieren, was sie hüten sollen. Erst darnach, zu spät, werden sie verstehen, daß es doch nicht so schlimm ist, zu verlieren, um dabei richtig zu stehen, aufrecht zu gehen den Tugenden nach, die nach Oben führen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
VIELSAGEND
Wenig sagen ist vielsagend Kindlich fragen ist weissagend Demut wagen ist hervorragend Die Welt wird starrer und älter Macht macht die Menschen kälter Macht aus Menschen leere Behälter Eitler, unglücklicher und unerfüllter. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ART DER DEMUT
Die Demut ist das allerschwerste Gewicht und doch so einfach, leicht, fein und schlicht - Wie kann das sein? Die Größe, die eigene Kleinheit zu akzeptieren; Der Mut, sich für das Richtige sogar zu blamieren; Sein über Schein. Sie geht ihren Weg, zusammen oder allein. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DEMUT UND EINFACHHEIT
Die Demut, der höchste Mut - Ein Mut, der inspiriert und gut tut. Der Mut, normal zu sein und gut. Ein König, der in einer Krippe ruht unter Menschen mit einfachem Blut. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
UNWISSEN WISSEN
Du musst inmitten des Andersartigen gewesen sein, um Andersartigkeit zu begreifen. Diese Erfahrung allein lässt in Dir den Sinn dafür überhaupt entstehen, daß der Vielfalt der Realität weiter geht als Dein Verstehen. Die, die immer alles besser wissen, sind es, die am wenigsten wissen. Alles wissen ist nichts wissen - Nur Gott hat Allwissen, Allweisheit. Aber auch das ist schwer zu verstehen und, selbst für die, die es verstehen, ist es schwer, es richtig zu verstehen - Dies zu verstehen ist Weisheit. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
