Einer lebt täglich 24 Stunden
Aber nur in den paar Minuten
In denen er sein Tagesgedicht schreibt
Taucht er aus dem Tode heraus
Und lebt, ganz kurz.
Einer stirbt täglich 24 Stunden.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Einer lebt täglich 24 Stunden
Aber nur in den paar Minuten
In denen er sein Tagesgedicht schreibt
Taucht er aus dem Tode heraus
Und lebt, ganz kurz.
Einer stirbt täglich 24 Stunden.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Die Freude ist ihr Treibstoff - wie teuer muß sie noch werden bevor sie sie sich nicht mehr leisten kann? Wie wird sie ihn dann noch erreichen? Ohne ihre Freude ist er verloren in der Dunkelheit seiner Gedanken. Denn ihre Freude ist nicht nur ihr, sie ist auch sein, Treibstoff. Nicht Frau sondern Freude braucht der einsame Mann. Was sind Küsse ohne Freude? Was ist ein Lächeln ohne Freude? Mit leeren Umarmungen kann er nicht auftanken. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
In Ihrem Universum
Wohnt die Sonne drinnen, nicht draußen
Sie braucht die Vorhänge nur aufzumachen
Ein Lächeln
Ein herzgefülltes Lachen
Ein Aufleuchten ihrer Augen
Sie braucht die Vorhänge nur aufzumachen
Einmal hinter jedem Vorhang
Verbarg sie je einen Hang
Nach Vorurteil, nach Selbstsucht
Und so weiter, und manch eine Sucht
Ihre Mimik, Lächeln, Gestik, Fratze
Gehören alle nur zu ihrer Gesichtsmaske
Dann kam eines Tages fröhlich
Ihren Weg entlang
Das Leben spazieren gehen
Und lächelte sie an
Kurz stockte sie, dann plötzlich
Öffnet sich jeder Vorhang
Und ich sah eine Sonne aufgehen
Und sie strahlte uns warm an.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
Ich weiß nicht, wie es anfing
Denn der Anfang, wie immer, entging
Der Beobachtung meines grübelnden Verstandes
Volksmündlich als schlechte Laune gekannt
Fachchinesisch Depression genannt
Alles Uninteressantes
Was ist das? Eine Blume?
Was ist das? Ich will keine Sonne
Ich bin stark genug ohne
Trotzig, stutzig, muffig wie ein Kind
Seele in ihrer Nacht tief und blind
Eingebettet, angekettet
Und dann traf mich Dein Lächeln warm
Guten Morgen, Mensch, nimm meinen Arm
Ich habe Dich gerettet
Ich bin ein Lächeln, und Blume
Ich bin ein Lächeln, und Sonne
Ich bin ein Lächeln, zweifelsohne.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
If ever there come upon you the shadow
Of the widow on the moon’s dark window,
Resist the urge it will urge upon you
To put the knife to your own heart
And die –
If you cannot resist it
Channel it into the bowels of the sea –
Remember:
The shadow will pass away someday
And you will be brighter than ever before.
The woman on the dark side of the moon
Will be out-done by the woman
On the other side of the moon,
The bright side,
Where the light of the sun has ever dwelt
And never died.
There is a woman on the lightside of the moon
And she is coming, and coming soon.
Just hold on, dear, just hold on a while,
A little while longer and soon we’ll smile.
If you go the first mile,
I promise to go with you the extra mile.
Just one more mile, and soon we’ll smile.
– che chidi chukwumerije.
So the sun is yellow today
See that?
There – above the dark grey clouds
Beyond the mists and fog –
See that?
There – outside the boundary of your brooding thoughts
Beyond the clutches of your sorrow
If you look through your depression –
So plain to see,
The corner of your unsmiled smiles
Tugging at your lips
Lifting your lids – look, look
Above the tree tops in the jungle of your sadness –
Don’t you see?
The sun is golden yellow today.
– Che Chidi Chukwumerije.