Es herbstet
als erstes
immer im Herzen
Die Empfindung färbt
die Gefühlswälder
durch Gedanken ernst
und reif und herb
Das Herz blättert
durch und weiter, fährt
hinein ins Gedächtnis.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Es herbstet
als erstes
immer im Herzen
Die Empfindung färbt
die Gefühlswälder
durch Gedanken ernst
und reif und herb
Das Herz blättert
durch und weiter, fährt
hinein ins Gedächtnis.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Schmerz. Der Herbst ist nicht tief genug. Aber ein anderes Krankenhaus haben wir nicht außer den bunt werdenden Bäumen im Zug des reifer Werdens des Jahres als Gedicht. Ein Schmerzlindernbaum ist ein Herbstbaum, jedes Blatt ein Herzblatt aus Nebel und fadem Licht. Geister flüstern wie Wälder in meinem Traum und irgendwo dadrin, Gedächtnis, Dein Gesicht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Und da ist er. Endlich. Der
Morgenkristallnebel. Ein roter Fleck.
Die letzten goldenen Blättertropfen
Die völlig entkleideten Baumkronen
Der braunblättrige Außenteppich
Das vielsagende Stillschweigen
Himmel, wo ist die Hälfte Deiner Vögel?
Warum zögert Deine einfühlsame Sonne?
Die müde gewordenen Decken
Die nackten Augen. Die reifen Wünsche
Vorwände ohne Vorhänge…
Alle zeigen sich, wie sie wirklich sind
Der Herbst,
Der Herbst,
Der Herbst
Ist da.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung