Wir sind Geist Wir gehen immer weiter Wir schütteln Altes ab Wir gehen immer weiter Ob jung oder ergreist Egal, wir gehen weiter Ob vor oder nach dem Grab Einfach weiter, ständig weiter! Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Drang
DER DRANG NACH ENTWICKELUNG
Irgendetwas will, es will raus - In mir tobt April wie ein Kind Zuhaus. Lass mich hinaus als Kind in die Welt - ich komm zurück nach Haus fertig und entwickelt. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
UMFANG DES DRANGES
Ein schnelles Rein und Raus, oder auch langsam und lang - Die Welt ist mein Haus, immer bereit zum Empfang des uferlosen Umfanges des unersättlichen Dranges des heimsuchenden Hanges. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ES DRÄNGT
Herz schwer beladen mit Drang Mitteilungs-, Bewegungs-, Geltungsdrang. Suchen! Suchen! Erlebnisdrang. Irgendwas Unvollendetes Irgendwas Unerklärliches Irgendwas Selbstgetriebenes regt sich in Dir, macht Dich unruhig. Keine Beziehung kann Dich beruhigen Keine Leidenschaft kann Dich befriedigen Keine Errungenschaft kann Dich besänftigen. Geistiges, Andersartiges regt sich in Dir, durstig und unruhig. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DER DRANG
Wenn ich morgens aufstehe ist alles, was ich will, der Drang - der Drang zum MACHEN. Wehe, wenn der fehlt. Schwanengesang. Nicht Geld, nicht Frau, nicht Kinder, nicht Spaß, nicht Arbeit, nicht mal Lebensziel ungenau - Allein „Drang“ ist Lebendigkeit. Drang, frag mich nicht wonach Der Drang überlässt mir die Wahl - Er erfüllt und belebt mich einfach, göttliche Mahlzeit, Rätsel, Gral. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DEM DRANGE NACHGEBEN
Schwer lag auf mir der Drang,
den schweren Drang abzuwerfen –
Und der Drang danach,
dem Drang nachzugeben,
war so unerträglich,
daß ich dem Drang nachgab
und den Drang abwarf.
Erleichterung leert
Doch die Leere erleichtert nicht.
Jetzt bin ich leicht – und leer –
und sehne mich wieder nach dem Drang
und nach dem Drang danach,
mich dem Drang wieder nachzugeben.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
PARADIESSUCHT
Ich war, als ich Zuhause war,
ein Fremder –
Ich bin, jetzt wo ich ein Fremder
in der Fremde bin,
Zuhause.
Ich bin, jetzt wo ich Zuhause bin,
ein Fremder wieder.
Ich sehne mich wieder nach Hause,
in der Fremde…
denn ich bin fremd geworden.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
MICH DRÄNGT ES
Fühle den Drang
Reite den Drang
Er ist ein Gesang
Dem man tanzen kann
Und tanzen soll
Nutze den Drang
Ja, Du bist sein Fang
Befreie Dich nicht
Er hat Dein Ziel in Sicht
Da geht es lang
Glaube dem Drang
Was er von Dir verlangt,
Nur Mut!, mach das!
Ohne den Drang
Bist Du ein leeres Faß.
Eines Tages bist Du älter
Merkst, er ist nicht mehr da –
Zu spät verstehst Du
Er war ein Geschenk
Des Lebens an Dich!
Liebe den Drang
Er ist der geheimer Eingang
Zu Deiner Freude;
Ihn ignorieren oder vergeuden
Wäre Dein Untergang.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
MENSCHHEIT
Ich strauchelte denn
Der Weg war deine Sehnsucht
Und immer wenn der Drang
Die Gänge überflutete
Gab es Krieg und wir stritten uns
Über Geld, Politik und Religion, Haben und Sein
Über KulturRasseGeschlechtKlassen und Familie
Und hielten Vortrag über Empfindung
Und feierten Gott und Gottlosigkeiten
Bis dein Drang anders gestillt war
Als ehrlich Schwäche zuzulassen
Und zu lieben statt zu hassen.
– Che Chidi Chukwumerije.
