Ein Geist geht Ein Geist kommt Ich spüre es mit der Empfindung Ich kann es Dir nicht erklären Du kannst es mir nicht erklären Ich spüre es nur mit der Empfindung und Du auch, kostet‘s auch Überwindung, spürst es fein Wir sind nicht allein. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
empfinden
VON WENIGEN WAHRGENOMMEN
Manchmal steigt von Wenigen wahrgenommen ein Geist aus dem Unbegreiflichen auf die Verstandesebene nieder Und wie aus dem Nichts kommen neuartige Gedanken zu Dir wieder und jene merkwürdigen Lieder die, undeutlich, verschwommen, langsam wieder verschwinden, dann schnell und immer schneller… bis Du anfängst, zart zu empfinden, und hell wirst und immer heller. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ES IST SCHWER
Der Mensch und seine Gedanken wie alle Monde und deren Erden gegenseitig gefangen und tanzen in ihren jeweiligen Gravitationsfeldern Sie steigen und sinken zusammen. Es ist schwer, anders zu denken, als Du bist. Der Mensch und seine Empfindungen wie alle Erden und ihre Sonnen an einander gekettet in festen Bindungen in ihren gegenseitigen Gravitationsbahnen Sie steigen und sinken zusammen. Es ist schwer, anders zu empfinden, als Du bist. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GEWICHT
Manchmal spüre ich
das ganze Gewicht des Seins.
Alles Streben, alles Leiden, alles Sehnen
der Welt ist meins.
Alles, was meins ist, ist Deins.
Alles, was wir sind und haben,
stammt von Gott, ist SEINs.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
UNTERM STRICH
Was verbindet uns alle? Was macht uns alle ähnlich? Was haben wir alle gleich? Empfinden können, sehnlich, egal ob politisch oder unpolitisch, groß oder klein, arm oder reich, Geist macht uns alle menschlich. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
IN DER NACHT
Das Licht scheint am Hellsten in der Nacht, ich weiß nicht warum, vor allem nach Mitternacht. Die Menschen sind am unsichtbarsten tagsüber, maskiert, abwesend, verlogener, härter, trüber. Brauchen wir das Dunkel um Licht zu sein? Steinharte Herzen schmelzen bei Mondschein, was vorher Weh tat, wird noch schmerzvoller, die Empfindung wird empfindsamer, das Herz voller, Umarmungen werden länger und immer länger und enger, und enger, und enger, und enger. Und die, die beten, stellen mit Erleichterung fest, daß das Gebet wahr ist, eher es ihre Brust verlässt. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ERST EMPFINDEN, DANN DENKEN
Ich denke, denke ich - Aber denke ich wirklich? Oder denke ich gar nicht, sondern empfinde ich schlicht? Ich denke, empfinde ich; Aber ich empfinde, denke ich nicht - Denn mein Denken kann schließlich nach dem Unerklärlichen greifen und doch mein Empfinden nie begreifen, nur empfangen. Das weiß jedes Gedicht: Ein Teil des Denkens ist langen, der seltsame Teil aber ist empfangen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
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Eine ausführliche Behandlung der Begriffe „denken“ und „empfinden“, in Bezug auf sowohl den Unterschied zwischen ihnen als auch ihren Bezug zu einander, unternimmt Abd-ru-shin in seinem Werk „Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft“. Für mich, stets zum Empfehlen.
DER LANGE WEG VON INNEN NACH AUSSEN
Wenn es Licht unendlich lang braucht, Dich zu erreichen von einem anderen Gestirn, wie lang braucht es, bis eine Empfindung als Gedanken auftaucht in Deinem Gehirn? Und wieviel länger noch, bis Du den feinen Gedanken dann in Worte fassen kannst und der Welt einen Hinweis darüber gibst, was Du tief in Deinem Herzen wortlos planst? Einen Hinweis aber nur, denn wieviel geht verloren auf dem langen Weg aus den tiefen Fernen des Geistes bis zum dichten Nebel des Verstandes, größer als die Distanz im All zwischen den Sternen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
SCHWEIGEND EMPFINDEN
Manchmal spürt der Mensch in seinem eigenen Inneren eine Tiefe so ernst, einen Ernst so tief, keinen feineren Begriff dafür gibt es als Wahrhaftigkeit, irdischer ausgedrückt als Ehrlichkeit, aber am Kindlichsten als die Einfachheit. Wer gründlich empfinden kann, der schweigt vollkommen ab und an. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DICHTEN OHNE ERWARTUNG
Ich habe gelernt, als Dichter nie nach Ruhm zu trachten, möchte ich meine Aufgabe, das Innenleben zu beobachten, richtig erfüllen, unbeeinflusst davon, wie andere mich betrachten, ob Geliebte, Käufer oder Spötter - darauf darf ich nicht achten. Wer zum Geist des Zukunftsmenschen sprechen will, darf heute nichts erwarten - weder von Freunden noch von Feinden - sondern säen, dann gehen aus dem Garten. Empfinden, schreiben, sterben und warten. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
