Ein Geist geht Ein Geist kommt Ich spüre es mit der Empfindung Ich kann es Dir nicht erklären Du kannst es mir nicht erklären Ich spüre es nur mit der Empfindung und Du auch, kostet‘s auch Überwindung, spürst es fein Wir sind nicht allein. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
empfindung
AM ANFANG GEWUSST
Alles passiert immer am Anfang, Hierauf achte allezeit. Der Ausgang sieht aus wie der Eingang; Denk nur an den Sonnenauf- und -untergang. Die Empfindung sieht deutlich den wahren Zustand eines Menschen, dann meldet sich der Verstand und sät Verworrenheit. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
MITTEN IM GESPRÄCH
Irgendwann schweigen wir und durch unser Schweigen zeigen wir das Vorhandensein von Welten tief in uns jenseits der gekonntesten Redekunst. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
TIEFER ALS BLUT
Viele werden kommen und wieder gehen, viele Ausländer aus Ländern und Begriffen, denn fremdsein liegt nicht nur im Aussehen - das besonders Fremde sitzt nicht in Schiffen. Es sind Gedankenformen und Empfindungen, die uns anfassen, auffassen und erfassen, die uns einspannen in neue Verbindungen - die wir nicht fassen - eher sie uns wieder verlassen. Ihr denkt, daß Blut das tiefste ist… Ihr irrt gewaltig; tiefer verankert als Blut liegt der Boden, wo das Tatsächliche sitzt: Fremdes, Eigenes, Geist, Hab und Gut. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
DU WEISST
Du weisst, wenn Menschen lügen. Du spürst es fein. In der Empfindung gibt‘s kein Betrügen, der Verstand allein denkt sich gerne sein Eigenes dabei, erzeugt dazu den passenden Gefühlsbrei, lässt sich blind in die Täuschung einfügen. Und dennoch und dennoch und dennoch… weißt Du es unterbewusst doch! Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
KURZ VOR MITTERNACHT
Kurz vor Mitternacht schweige ich mit der Nacht und höre, wie sie leise lacht … Sie atmet ein, sie atmet aus, umarmt und durchdringt das Haus mit Wesen und Empfindsamkeit und süßer tiefer Einsamkeit. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
AUF DER SUCHE NACH GLEICHART
Auf der Suche nach Gleichart finden wir welche, die sind gleich zart oder gleich weich oder gleich hart - aber worin besteht wahre Gleichart? Ist Gleichart ein Ausdruck von Kultur? Trägt Haut die Farbe gleichartiger Natur? Oder ist es tiefer? Kunst? Musik? Literatur? Wo findet Geist sie nur? Gleichart pur. Da ist es! Das magische Wort: Geist! Was Du wirklich bist und nicht nur heißt. Das spüren wir in der Empfindung meist - Was Du empfindest, ist, was Du weißt. Wirklich weiß. Das spürt jeder für sich allein. Gleichart kann nur individuell empfunden sein. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
AN DAS WEIBLICHE
Wäre Ahnung eine Person, dann wäre sie ein Weib. Wäre Tiefe ein Körper, bestimmt ein weiblicher Leib. Würde Heim, würde Heimat Form nehmen genau, dann stünde vor unseren Augen eine warme und tiefe Frau. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
AUFSTIEG DES KÜNSTLICHEN
Daß so viel Schönheit so viel Tiefe fehlen könnte, beweist uns die Jetztzeit, wo sich das Künstliche krönte. Mit der KI sieht‘s vollkommen aus, dennoch fehlt irgendwas. Auch sie jagt nur den Applaus, ihr gegeben als Richtmaß. Seltsam, das Vollkommene fühlt sich irgendwie unvollkommen an. Selbstverständlich. Denn die Ki fügt sich ein, passt sich uns vollkommen an. Zurückgedrängt, die Empfindung. Bemächtigt, die Geltungssucht. Erleichtert, Betrug und Verwirrung. Analog-bleiben wird zur Realitätsflucht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
DU BIST MEINE NACHT
Die Nacht überraschte mich mit ihrer leisen Umarmung gekleidet dämmerlich in ihrer abendlichen Tarnung erinnerte mich an Dich eine längst vergessene Empfindung. So tückisch ist Erinnerung. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
