Die Richtungen zogen durch uns in entgegengesetzte Persönlichkeiten. Kein Punkt, daß wir immer noch im selben Wunder zusammen schreiten. Sind wir im Laufen uns gekreist oder bewegen wir uns im Sein und Habe-nicht? Bin ich hier der Platz, der fehlt? Ein deutscher Geist mit Schwarzem Gesicht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ergänzung
ERGÄNZUNG
Wenn es etwas in mir wär,
das latent und schlummernd ist
und mein Verstand es vergisst…
Etwas, was komplett anders ist,
als das, was ich alles sonst bin,
und bestünde fast aus anderem Sinn
Eine verborgene Macht in mir drin
darauf wartend, geweckt zu sein,
flüsternd „Ich bin Dein, Du bist mein
ergänzendes Teil – Wir sind nicht allein.“
Wenn diese in mir wohnende andere Art
Form nehme würde, wäre sie zart,
zärtlich stark, weich, denn ich bin hart.
Es hätte Deine Art, das Gegenteil von mir –
Sähe aus und wäre wie Du ungefähr.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ANDERS SEIN
Wir wollen alle das Gleiche
deshalb muss jeder was anderes machen –
Macht jeder das Gleiche,
wollen wir alle unterschiedliche Sachen.
Nie werden die Jahreszeiten
sich gegenseitig nachahmen oder gleichen –
Denn alle wollen das selbe vorbereiten,
So stellt jeder auf seiner Art die Weichen
Das Jahr wird immer rund sein:
Ein bisschen Freude, ein bisschen Schmerz,
Ein bisschen hart sein, ein bisschen wund sein,
Die Mischung macht das Menschenherz.
Und Du wirst Du sein, und ich ich
Und sehnen uns beide nach dem anderen
Wir wollen beide Liebe gegenseitig;
Das bekommt jeder nur in dem anderen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DU WIRST DEINE FREUNDE FINDEN
Du wirst Deine Freunde finden
auf weniger begangenen Wegen –
Den Sonnenschirm fandest Du im Regen
Alles, was zählt, zählt nicht
Alles, was Du warst, warst Du nicht
Erst fandest Du das neue Dich
dann kam Dir sein Freund entgegen
und zeigte Dir das neue Dich
in nie gekannten Wegen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
FAMILIE BRAUCHT KEIN BLUT
Ist Blut Familie?
Ich suchte überall in meinem Erbgut,
vergebens,
denn es fehlte mir trotzdem
ein Teil von mir,
der mit mir nicht verwandt ist.
Er hat fremden Hut an.
Unter allen Menschen gibt es keinen,
der mir mehr zugewandt ist
als meine geistige Gleichart
in fremder Gestalt, als wäre Familie
erst dann wirklich Familie,
wenn sie außerhalb vom Blut liegt.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
