Mein Kopf ist müde und möchte schlafen Mein Geist ist unruhig und möchte aufwachen Mein Kopf will sich einfach nicht mehr aufraffen Mein Geist will rennen erleben, leiden und lachen Mein Körper wird täglich langsamer Mein Geist wird täglich schneller Mein Augenlicht schwindet Meinem Geiste wird alles heller Alt werden ist das Tor zum jung bleiben - Danach ist Davor… schwer mit Worten zu beschreiben. Die Gegenwart will die Ewigkeit einverleiben. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Ewigkeit
TOTE GEISTER
Wir haben nicht mehr viel Zeit
um länger tot zu bleiben –
Nur Lebendige können die Ewigkeit
sich wiederholt einverleiben.
Nicht tote Geister reinkarnieren
sie bleiben begraben.
Nur diejenigen dürfen existieren
die Leben in sich haben.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
NACHTSCHWIMMER
Guten Abend Dankbarkeit im Herzen habend lege ich mich zu den Träumen hin die schlummern in Räumen in mir hier drin Nein bei mir gibt es keine Schlafzimmer Ich ziehe mich aus, tauche ein, Nachtschwimmer Einen Tag mehr hat die Ewigkeit gewonnen heute im Land der Tausend Sonnen Und mein Träumen hat begonnen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DIE WELT IST NICHT GROSS GENUG
Die Welt ist nicht groß genug Der Geist, er trachtet nach Unendlichkeit Die Welt ist nicht alt genug Der Geist, er versteht nur die Ewigkeit Und fliegt und fliegt und reist und reist Erschöpft sich an der materiellen Schöpfung Doch die Welt ist nicht reichhaltig genug Und er findet nirgends seine Befriedigung Außer an diesem einen Orte Bühne des innersten innigsten Geschehens Tief in seinem eigenen Geiste Blüht der Bruchteil eines tiefen Ahnens Dort, wo er den Drang findet Zum Geben in wahrer Selbstlosigkeit Dort wo er die Verbindung empfindet Zur Erkenntnis Gottes unerreichbarer Heiligkeit. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
MAHL ZEIT
Wäre die Zeit eine Mahlzeit Wäre mein Appetit auf die Ewigkeit In jedem Moment gestillt, Mein Heißhunger nach dem Moment Für alle Ewigkeit unerfüllt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
ZAUBER
Erstaunlicher Zauber Charaktereigenschaft der Ewigkeit Sie erneuert sich jeden Moment Keine zwei Frühlinge Keine zwei Tage oder Momente Keine zwei Menschen Keine zwei Besuche oder Begegnungen Sind gleich. Jeder Augenblick wird Neues hervorbringen So war das immer Und so wird es immer weiter gehen Für alle Ewigkeit. Wie tief ist das denn. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WIEDER HOLUNG
Ein Tag, so kurz,
ist größer
als die meisten Menschen wissen
Mein ganzes Leben
spielt sich jeden Tag im Kreise ab
Ich erlebe es in meinem Empfinden
und Gewissen
Die fehlenden Lächeln, blicklos –
Die Vorurteile, wortlos –
Die endlose Liebe zu den unmöglichsten Menschen
und bizarrsten Dingen – und Dich
werde ich immer vermissen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
AUF EWIG
Die Ewigkeit ist viel zu lang
Ich schaffe nicht mal einen einzigen Tag
Ich höre abends mein Schwanengesang.
Gibt es einen Aufgang ohne Untergang,
ist alles, was ich wissen mag.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
NICHT DER ERSTE DEZEMBER
Ich frage mich,
wie die Natur das immer macht,
wie die Zeit das jedes Jahr schafft,
ohne Unterlass:
schneller als ich mich verändern kann,
früher als wahrgenommen und erwartet,
der Dezember ist wieder da.
Das waren keine Monate,
die ihm vorausgegangen sind…
waren keine Jahreszeiten.
Das war mein Leben,
das gelebte und das nicht gelebte,
das tief und das oberflächlich erlebte,
und es kommt nie wieder zurück.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
TAG
Jeder Tag ist der Anfang
des Lebens und sein Ende.
Es gibt keine Ewigkeit
Es gibt keine Unendlichkeit
Es gibt nur Tag und Nacht
Und sie ergänzen sich
Wie Du und ich.
Es gibt keine Ewigkeit
Es gibt keine Unendlichkeit
Es gibt nur Tag und Nacht.
Den Traum
Und das Streben danach,
Ihn wahr werden zu lassen,
Jeden Tag Du und ich.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
