DIE MACHT LIEGT BEI MIR

Ganz egal wie ich den Baum nenne
Er ist Baum
Fluss kaum

Ganz egal wie ich den Fluss nenne
ist er Fluss
der fließen muss

Wie Du mich bezeichnest
kennzeichnet Dich
nicht mich

Wie ich lebe und mich gebe
ändert die Welt
die sich dadurch weiterentwickelt.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

GLEICHMUT

Der Tag war schwer und leicht

Eine alte Dame schleppte ihren Rollkoffer
langsam über die Zebrastreifen
in ihren Gedanken versunken

Sie strahlte eine leicht amüsierte Stärke aus

Das Leben hat ihr beigebracht
daß sie das Gewicht des Lebens
tragen und ertragen kann
komme was mag

Der Verkehr blieb ungeduldig stehen
bis sie langsam und gelassen
die Straße überquert hatte

Der Tag war schwer und leicht.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

Video: Warte Nicht auf Beifall (Strassenpoesie)

Strassenpoesie neu definiert
Warte nicht auf Beifall
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung

DAS LEIDEN WIRD UNS LEHRER SEIN

Was sagen uns die Zeiten?

Einst hatten wir mehr Haß als wirksame Mitteln, um den Haß so zum Ausdruck zu bringen, daß der daraus entstandene Schaden nicht überschaubar blieb.

Grosser Hass [H] x kleinwirksame Waffen [w] = überschaubare Schaden [s]

H x w = s

Seit der industriellen Revolution allerdings erfindet und produziert die Menschheit mit stets zunehmender Geschwindigkeit analog ihrem technologischen Fortschritt Waffen und Waffensysteme immer tödlicherer Art in scheinbar unendenden Mengen. Heute leben wir in Zeiten, in denen der Haß auf Waffen zu greifen kann, die in der Auswirkung die Umwandlung des Hasses in Schaden bisher ungeahnter Proportionen ermöglichen. Tendenz steigend.

In den USA werden gefühlt mittlerweile beinahe alle Auseinandersetzungen und Ressentiments einzig mittels AR-17s und Ähnliches angegangen. In der sogenannten dritten Welt streben autoritäre Regimen lieber den Ankauf von Panzern und Kampfflugzeugen an, als in den Bau von Infrastrukturen und in die Forderung des Erfindergeistes Geld und Kräfte zu investieren. Der Westen und der Rest der sogennanten entwickelten Welt rüstet sich eifrig für den Krieg, verkauft gleichzeitig nebenbei ihre auslaufenden Waffenmodelen an jeden, der das Geld dafür bereit stellt. Nord Korea, Iran  – und wer weiß noch wer alle – wollen unbedingt ihre Atomwaffen haben (und werden sie wahrscheinlich irgendwann auch kriegen). Die Djihadisten und Terroristen – bewaffnet mit nicht nur Bomben und Gewehren, sondern auch mit dem Wissen, wie man sie baut, und neuerdings auch bewaffnet mit LKWs, mit der grössten Herzlosigkeit. Die Welt platzt aus allen Nahten mit Waffen der Massenvernichtung – bio, chems, nukes, & SMGs baby und und und.

Grosser Hass [H] x grosswirksame Waffen [W] = grosser Schaden [S]

H x W = S

Es gibt daher für die Menschheit nur die eine Lösung zu dieser grausamen Gleichung, wenn sie sich selbst nicht in der Zukunft vollständig auslöschen möchte und den Planeten dazu auch ernsthaft schaden: Der Höhenflug der Technik muß mit einem entsprechenden Abbau des Hasses und der destruktiven Angriffslust ausgeglichen werden. Technologischer Fortschritt darf das humanitäre geistige Reifen nicht hinter sich lassen. Oder, auf gut Lennonmccartneyerisch gesagt “All you need is love”.

Je unrealistischer und kindischer der Begriff “Liebe” in Anbetracht des herrschenden Zynismus von Gewalt, Herrschlust und Haß zu sein scheint, umso dringender, umso zwingender wird ihre Notwendigkeit als einzig mögliche Retterin der Menschheit im Verlauf ihrer technologischen Weiterentwickelung. Nur die Empfindung kann den Verstand sinnvoll lenken. Das Herz wird den Kopf retten.

Aus dem H soll ein L werden. Dann ist es egal, wofür das W steht – ob für Waffen oder für Wissenschaft. Es wird stets mit Weisheit gelebt. Weisheit, um das S ins Positiv zu umwandeln, das auf der anderen Seite der Gleichung auf uns wartet – nämlich: unser Schicksal.

 – Che Chidi Chukwumerije.

.http://www.youtube.com/watch?v=t5ze_e4R9QY

DAS LACHEN ÜBER ALLES

War das ein Lächeln? – Sollte eins sein.
War das Wasser, Galle oder Wein?
Gestorben. Deine Augen schauen, glassgleich,
Durch klare Brille hinaus. Hart und weich. – Reich
Und von mir tief geliebt ist diese wilde Sprache,
Zwanghaft gezähmt – fast – von starken Geistern. Ich lache
Wieder, betrunken vom Leben. Es tut gut. Sehr gut.
In einer oberflächlichen Welt braucht man, über alles, Mut.
Mut, um zu widerstehen dem kalten Welteninstitut.
Das Lachen tut gut.

– CHE CHIDI CHUKWUMERIJE.