Es liegt viel tiefer als mancher denkt, der Haß. Doch tiefer noch liegt die Liebe, sie senkt ihr Wesen bis in den Grund der Volkesräson und vervollkommnet unseren Bund. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
haß
SCHÜTZE DEIN INNENLEBEN
Hass ist ein Teil des Täglichen, allgemein. Nur die Luft umgibt Dich noch enger. Passt Du nicht auf, atmest Du ihn ein und wirst zum Hasses Rattenfänger. Du wirst dunkler ohne es zu merken, wirst ein Teil von Hasses Netzwerken, fängst an, die Hasskultur zu verstärken. Die Sonne geht, die Schatten werden länger. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
UNTERSCHÄTZE NIE DEN HASS
Keiner nimmt Dich stärker wahr als einer, der Dich hasst; Nimmt wahr, was und wie Du bist, sieht alles, was Du hast. Erinnert sich weiter an Sachen, die Du längst vergaßt; Behält Dich in seiner Empfindung wie ein Dauergast. Dort, in ihm, seid Ihr ein Paar, Ihr liebt, hasst, und lasst von einander nicht los. Er stirbt langsam unter dieser Last. Einst hast Du nicht aufgepasst und er hat Dich gefasst - Hat Dich angegriffen, verleumdet und ganz zerstört fast. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
DAS UNVERÄNDERTE ZIEL
Aus welchem Grund auch immer der Hass entsteht, ist der Boden immer dasselbe. Ob schlimmer, unverändert oder netter die Methoden seiner Austragung bleibt das Ziel das Besitzergreifen vom Vollrecht zum Leben. Ein hinterhältiges Spiel - wer menschlich spielt, wird geschwächt. Die Intoleranz in den Augen-blicken ist noch gar nichts im Vergleich zu dem Würgen und Ersticken tief im Herzen, gültig und gleich - Aber im Internet kommt alles heraus, Haß, Herrscherfantasie, Hässlichkeit; Feigheit wird zu Mut in jeder Maus, Menschen toben in Unmenschlichkeit. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DIE LIEBE ZUM HASS
Mein Herz genanntes Etwas
traf auf Liebe genannten Haß
teils durchsichtigen Glas
teils bodenlosen Fass
so unendlich ich vergaß
es war Haß
und nahm an, das
muß die Liebe sein, der Anlass
zum weltweiten Spaß
an dem Nähren und Ausleben von Haß.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
KEINE LIEBE ZUM HASS
Wer ist glücklicher?
Der seinen Freund kennt
oder der seinen Feind erkennt?
Wer ist unglücklicher?
Der seinen Freund nicht kennt
oder der seinen Feind nicht erkennt?
Der Mensch weiß nicht, was Haß ist
bis er versteht,
daß der für immer besteht,
nie weg geht.
Nur die Liebe kann den Haß bezwingen
aber nicht in dem, daß sie ihn befreundet.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
REALITÄT AKZEPTIEREN
Schuppen fallen von Augen
von einstigen Puppen –
gefährdete Gruppen naiv und nichtsahnend
tanzend vor feindseligen Truppen, abschussbereit.
Aber sie teilen mit Euch ja ihre leckeren Suppen,
arme dankbare Puppen. Eure Berge
sind kümmerliche lächerliche Kuppen
von wo Ihr fremde Sternschnuppen bewundert
während Eure Feinde Euch ständig verkleinernd schruppen,
arme Puppen an Euren Kluppen hängend
bis Ihr verschwindet wie ausgerauchte Fluppen… –
zum Glück fallen die Schuppen nun von Euren Augen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
SCHÜSSE AUF KARAMBA DIABY’S BÜRO IN HALLE
Schüsse auf die Demokratie
Grüße von der feigen Partei
aus dem Untergrund
Weit unter dem Grundgesetz
Es gibt einen Grund warum
die Gesellschaft einst befreit wurde
von der Herrschsucht der Selbstsucht.
Einschusslöcher in die freie Gesellschaft
Einwegdenken-Motto:
Wir rühren uns nicht vom blinden Fleck
Jenseits vom Grundgesetz,
dem Auffänger und der Schutzhülle
der durch Leid gewonnenen Idealen
einer neuen Menschheit.
Schüsse!
Wachruf an die Wächter der Idealen
Die Schützer des Hohen Traums
Die sich Erinnerer des gestrigen Alptraums
Die Unvergifteten
Die Begreifer des Wertes des Grundgesetzes
Die Torwärter einer menschlichen Zukunft.
– Che Chidi Chukwumerije (16.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

RÜCKKOPPELUNG
Es wird immer jemand sein
Der Dich zum Haß anstiftet
Jemand sein
Der Dich vergiftet
Mit Neid
Und es wird jemand sein
Der ganz genau Bescheid
Darüber weiß,
Wer in Deinen Kreis
Hingehört
Und wer eigentlich stört
Und Du hörst auch noch zu
Du Dumme
Denn Du gehörst dazu
In der Summe
Deiner starken Schwächen
Und schwachen Stärken –
Die Stimme tut uns ansprechen
Aus unseren Zukunftswerken.
– Che Chidi Chukwumerije
03.01.2020
im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
DER HEILENDE KAMPFGEIST
Es gibt eine Wunde
Sie heilt vermutlich von Innen
Aber sie heilt und heilt sehr zögernd
Doch die Heilung wird gewinnen.
Kampfgeist.
Ich will Euch nicht zurück hassen,
Dadurch ist mein täglicher Kampf nicht
Gegen Religionen, Stände oder Rassen.
Nicht gegen andere Menschen.
Kampfgeist ist Selbstringen.
Selbstbeherrschung. Selbstüberwindung.
Es wird mir heute Nacht gelingen,
Die Nacht zu lieben,
Sie dazu zu bringen, sich fallen zu lassen
Und der Tag, den wir zeugen werden,
Wird nie lernen, zu hassen.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
