DER ZUSAMMEN-HANG VON OBEN UND UNTEN

Wenn Du lange in Dir suchst,
in allen Ecken und Räumen in Dir drinnen,
in jeder Hoffnung,
in jeder Angst,
inmitten Deiner jeden Erfahrung,
wenn Du kraft aller Deiner Sinnen
jeden Gedanke und jede Empfindung untersuchst,
findest Du eines Tages nach langem Ringen
In Dir den einen Zusammenhang,
wo Deine Liebe zu Gott
und Deine Liebe zu Menschen im Einklang
miteinander schwingen.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

DA, WO DAS LACHEN BEGINNT UND STIRBT

Ich habe schon viele Menschen getötet.
Nicht körperlich.
Da, wo es weh tut, wo es wütet,
Wo die Wunde still ist und unerreichbar,
Do, wo der Schmerz unüberwindbar ist
oder zu sein scheint.
Seelisch.

Ich habe schon viele Menschen wiederbelebt.
Nicht physisch.
Da, wo das Leben beginnt, innerlich,
Beginnt als Selbstvertrauen, als Lust,
als Sehnsucht, Freude, Hoffnung, als Drang.
Geistig.

Mögen meine guten Taten meine bösen ausgleichen.

Ich wurde schon von vielen Menschen getötet
Ich wurde schon von vielen Menschen wiederbelebt
Nicht irdisch
Da, wo Menschen sich treffen,
wenn Menschen sich treffen,
im tiefsten Inneren.
Und äußerlich hat keiner was gemerkt.
Außer am Lachen und an seinem Fehlen.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

DIE OBERFLÄCHE DER TIEFE

Manche Ringe sind so tief
Du musst sie auf die Oberfläche ziehen
Um sie anziehen zu können
Manche Wälder sind so wild
Du musst sie als Gärten erzählen
Um sie begreifbar zu machen
Manche Schmerzen sind so lähmend
Du musst sie lächelnd ignorieren
Um sie ungestört in Dir wüten zu lassen
Einst liebte ich die Tiefe
Verpönte die Oberfläche
Bis die Tiefe mich verriet
Und die Oberfläche mich tröstete
Vorübergehend und oberflächlich zwar
Doch genau richtig für dort
Wo ich innerlich gerade war.

Che Chidi Chukwumerije (23.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
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