Starr war‘s in Deiner kalten Welt Der Mars in einem dunklen Zelt Wär wärmer Doch ich bin Dein Jedi Dein Dreddy, Dein Teddy, Dein Che und Dein Tschiddy Egal wer, egal was Dich so arg verletzt hat Er, es, ist es nicht Wert. Heute haben wir Spaß an des Schmerzes Statt - Ich hab ein Lichtschwert. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Kälte
WECHSELJAHRESZEIT
Wie Du schneist, schmilzt
Erfrierst dann taust
Meine Neugierde erhitzt
… desinteressiert schaust.
Dein Winter ist warm
Deine Wärme ist kalt
Deine Kälte ist lauwarm
Sehnsucht ist ihr Inhalt.
Fremde kommen und gehen
Das ist ihre Eigenart
Auf Wiedersehen…
Heute hart, morgen zart…
Der Herbst geht in den Winter
Zögerlich ein
Liebe steckt dahinter
Gnadenlos, rein.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DAS MODERNE
Wie kann so viel Schönheit so wenig Schönheit beinhalten? Die schönsten Städte, Häuser, Straßen, Plätze, Kunst- und Architekturwerke, toll verkleidete Menschen, nett gestylte Lächeln. Wie kann so viel Schönheit So viel Wärme ausschalten? So viel Armut enthalten? So viel Einsamkeit kalt verwalten? So viele Gesellschaftsschichten spalten? Wie kann so viel Schönheit so wenig Schönheit beinhalten? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
TAGE DER KÄLTE
Im Winter schreibt die Straße
ihre härtesten Gedichte
Wieder ein Obdachlose erfroren
mundtot in der Stadtgeschichte
Die Nachrichten schreien
darüber ein paar Tagesberichte
Die Politik zeigt sich bestürzt –
das, wozu sie sich verpflichte.
Die Bewohner und Benutzer
der Straße, ihre eigenen Gerichte,
wussten‘s schon immer, die Kälte
richtet ihn eines Tages zunichte.
Niemand rief den Kältebus
doch die waren keine Bösewichte
Die Kälte zieht uns die Wärme ab,
die ihr Ertragen ermöglichte.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

KÄLTE UND WÄRME
Es naht sich wieder die Jahreszeit,
in der sich die Wärme zurück zieht
tief ins Herz von Mensch und Natur.
Jeder Obdachlose, den man sieht
zitternd da draussen, ist ein Mensch
der in Schwierigkeiten geriet.
Es naht sich wieder die Jahreszeit,
in der der Mensch die Wärme bezieht
einzig und allein aus der Menschlichkeit.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WINTERDÄMMERUNG
Wie viele Schreie stehen heute Morgen auf
Ohne Stimme?
Die werden treffen keine Ohren.
Wie viele Tränen wachen heute morgen auf
Ohne Augen?
Sie werden treffen keine Blicke.
Wie viele Herzen gehen heute Morgen auf
Ohne Körper?
Sie liegen leblos am Existenzrand.
Der Winter schleicht erneut
Durch unsere Lebensadern wie blinde Wut
Wie Bindeglut. Wie böses Blut.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
