Ich muss allerdings gestehen Es fällt mir heute nichts ein Ich habe nichts Neues gesehen War den ganzen Tag allein Nicht ich der Mensch äußerer Gesichter - Sondern ich der innere Dichter. Wie ein Ich in meinem Ich saß ich Und sah mich vieles machen Manchmal ernst, manchmal spaßig Unterwegs mit meinen sieben Sachen - Und ich merkte nicht, daß ich mich beobachtete, Bis der Abend dämmerte und ich erwachte. So wenig leben wir, während wir leben, Das lebendige Ich versteckt sich. So wenig geben wir, wenn wir geben. Das lebendige Ich entdeckt sich erst am Ende seiner langen Lebensreise - Ein Junge unerfüllt im sterbenden Greise. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
kern
BOMBEN SCHARF
Was liegt da in der Luft?
Krieg, wieder? Verblüfft
Riecht die Welt den sauren Duft
Ungenau. Ungeprüft.
Machtlos betrachte ich die Kluft
Zwischen Wahnsinn und Vernunft –
Als am Gefährdetsten eingestuft:
Erneut, unsere Zukunft.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
EIN WACHES EMPFINDEN
Ich habe Menschen gesehen
Die herb und streng aussehen
Und doch sind sie zart
Ich habe welche getroffen
Die interessiert wirken und betroffen
Und sich entpuppten als hart
Mode ist’s wieder geworden
Daß Kinder sich gut geborgen
Fühlen hinter einem Bart
Wir glauben oft zu kennen
Ohne richtig zu erkennen
Was sich um uns schart
Stacheln schützen oft eine Rose
Und manch eine Herzlose
War anders am Start
Doch manchmal zeigt die Figur
Auch einfach die wahre Natur –
Frag Deinen inneren Torwart
Ob überheblich oder einsam
Sie haben eines gemeinsam
Beide wirken apart
Man braucht ein waches Empfinden
Im Erleben, um herauszufinden
Seine wirkliche Gleichart.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Jahr der deutschen Dichtung.
KERN
Fern
Ist mein Kern
Fern
Wie ein Stern
Gern
Bleibt mein Kern
Fern
Wie ein Stern.
– che chidi chukwumerije.
