Ich sitze hier jetzt seit einer Weile und versuche mein Herz zu verstehen Es malt viele Bilder, langsam, ohne Eile und dennoch mehr als ich je gesehen aber heute ist nichts besonderes geschehen Ich sprach wie immer mit etlichen Fremden und sah dabei in unzählige Augen in Blicken gefangen wie Körper in Hemden die schützen wollen doch nur dazu taugen gegenseitig zu suchen, zu flehen, zu saugen. Und lang nach dem ich wieder alleine bin lebt noch ein Teil von jedem in mir - Begegnungen tief sind des Lebens Sinn Ob kurz oder lang ich öffne mich DIR Jedes Ich ist ein Teil von unserem großen Wir. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Offen
OFFENE FRAGEN
Zwei Fragezeichen
drehen sich zueinander
offen für Antworten
offen für alles
Siehe da: sie sind ein Herz geworden.
Ein gebrochenes Herz
bereit zum Empfang –
Denn jeder Pfeil kam stets unversehens
der wie eine Frage aus Versehen
tief in seine Antwort drang.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
LEISE BEWEISSTÜCKE
Selbst unsichtbare Füße
hinterlassen Abdrücke –
wie merkwürdig
Wichtig ist nicht die Wirkung
sondern die Auswirkung
Es gibt immer eine Rückwirkung
Selbst unausgesprochene Worte
bleiben laut im Gedächtnis
und sind Teil der Geschichte
Sie lauern zwischen den Zeilen
Als Lügen verkleidete Wahrheiten
Als Wahrheit verkaufte Lügen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
LANGSAM UND SCHNELL
Ich atme so hart
Doch so zart
Du taust langsam
Vertraust langsam
Kommst langsam raus
Die Gedanken, einst so leise
Einst so schlau
Wie schnell sind sie gefallen
Hungrig geworden
Kindlich, offen und laut.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
OFFEN FÜR ANTWORTEN
Die Grenze stand an mir
Und konnte mich nicht überqueren
Denn egal wie sehr sie sich verschloß
Blieb ich offen…
Offen für weniger, offen für mehr
Offen für Antworten, die zu mir heimkehren
Und jede Antwort, die sich mir erschloss
Ließ mich weiter hoffen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
