An dem Tag, an dem mein Herz schwieg
Habe ich lange nicht zugehört
Und mein Herz ließ mich auch ungestört;
Verschwieg, daß es sein Schweigen verschwieg.
– Che Chidi Chukwumerije (30.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
An dem Tag, an dem mein Herz schwieg
Habe ich lange nicht zugehört
Und mein Herz ließ mich auch ungestört;
Verschwieg, daß es sein Schweigen verschwieg.
– Che Chidi Chukwumerije (30.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Sie hat gelernt
Gestern zu vergessen
Sie hat gelernt
Gestern kehrt immer wieder zurück
Sie hat gelernt
Wenn sie gestern vergißt
Begegnet sie ihm unvoreingenommen
Ohne Vorurteile oder Vorerwartungen
Mit frischem freiem frohem Geist
Als wäre er der Fremde, der er ist
Heute.
Immer anders, immer neu.
Und so, wie gestern sich täglich verändert
Verändert sie sich auch
Gestern war sie anders
Heute ist sie wieder anders
Morgen wird sie es auch sein –
Dennoch bleibt sie immer
Der selbe Mensch
Der sie gestern bereits war.
Sie kann sich vergessen
Wird sich aber trotzdem wiederholen –
Und jede Wiederholung
Ist ein erneutes Sich-Erinnern.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
Wer sich selbst vergißt
Erinnert sich am Wahrsten an sich selbst
So wie er tatsächlich ist
Wer sich selbst ganz gibt
Empfängt die Wahrheit über sein Selbst –
Ob er sich dann vergibt?
Wer sich ganz zurück hält
Der gibt und empfängt das Gleiche selbst
Ob es ihm oder nicht gefällt
Und der, wer sich verstellt
Empfängt ein Zerrbild von seinem Selbst
Und von seiner und der ganzen Welt
Wir treffen uns
Wir trennen uns…
Ob wir uns je treffen?
Ob wir uns je trennen?
Auf Wiedersehen
Auf Nimmerwiedersehen
Denn wir werden nie wieder dasselbe sein
Was wir heute waren und heute allein.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung