STÜRMISCH

Leidenschaftlich stürzt der Himmel sich
auf die dunklen Berge - plötzlich
ist es überall nass - und sie sind sehr laut.
Diese Sehnsucht hat sich lang gestaut.

Es blitzt wie ein helles Lachen
Es donnert wie das Erwachen
von etwas, das nur nachts in Bergen wohnt
und nur die Hemmungslosen belohnt.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

STURM

In diesem Blut fließt nur, was
entwurzelt und verwundet ist –

Auf diesem Flug taugt nur, was
verloren und gefunden ist –

Nach diesem Schmerz bleibt nur, was
erfahren und gerundet ist –

Bei diesem Sturm steht nur, was
verwurzelt und gebunden ist.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

Danke Lena für die Inspiration.

MICH DRÄNGT ES

Fühle den Drang
Reite den Drang
Er ist ein Gesang
Dem man tanzen kann
Und tanzen soll

Nutze den Drang
Ja, Du bist sein Fang
Befreie Dich nicht
Er hat Dein Ziel in Sicht
Da geht es lang

Glaube dem Drang
Was er von Dir verlangt,
Nur Mut!, mach das!
Ohne den Drang
Bist Du ein leeres Faß.

Eines Tages bist Du älter
Merkst, er ist nicht mehr da –
Zu spät verstehst Du
Er war ein Geschenk
Des Lebens an Dich!

Liebe den Drang
Er ist der geheimer Eingang
Zu Deiner Freude;
Ihn ignorieren oder vergeuden
Wäre Dein Untergang.

– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung

VENUS

Ewiger Sturm
Wer vermag die Dichte
Deiner Gefühlswolken zu teilen?
Das Gedränge deines Empfindungswirbels
Die heulenden Wunden
Zu heilen?

Dich kennen die nicht, die dich
Kühl und ruhig aus der Ferne nennen
Sturm, wie du durch mein Leben rast
Wie wir durstlieben und unauslöschlich verbrennen.

Wer vermag dich zu verstehen?
Auf Erleben folgt Zergehen.
Kann die Liebe
Zu einem Todesurteil werden?
Denn mit dir leben
Ist mit dir sterben.

– CHE CHIDI CHUKWUMERIJE.