Ich sah einen ruhigen Tag heute Er kam in der Früh zu mir Und sagte kein Wort Blieb nur ruhig bei mir bis heute Abend Und, so sachte wie er kam, ging er auch… In seiner Nähe spürte ich mich In seinem Schweigen hörte ich mich In seiner Sanftheit fand ich meine Härte Meinen Mut und meine Stärke Und seine Ruhe beruhigte mich. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
tag
BESINNE DICH DES WESENTLICHEN
Und schon ist die Zeit vorüber die mir geschenkt wurde - die Zeit eines Tages. Worüber ärgerte ich mich? Absurde Dinge, gar nicht nennenswert. Jetzt ist der Moment zu reflektieren - Was hat mich der Tag gelehrt? Lerne, Bruder, besser zu priorisieren. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
KEIN UNTERSCHIED WIE TAG UND NACHT
Der Tag war heute kein Tag Er war eine Nacht, die im Zeichen des Erlebens meiner Träume lag Die Nacht ist heute keine Nacht Sie ist ein Tag, der über das Entstehen neuer Träume treu wacht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
SCHRITT FÜR SCHRITT
Der Tag hat nicht genug Stunden,
die Welt nicht genug Menschen,
die Menschenwelt nicht genug Vielfalt
um alles, was mich treibt, nach dem
ich mich sehne, alles,
das ich täglich angehen, erleben
und erreichen muss, zu umfangen.
Und dann richtet am Ende eines
jeden vollen Tages meine Hoffnung
sich auf den nächsten Tag, den nächsten
Menschen, die nächste Welt…
So treibt und lotst mich das Leben
durch die Korridore der Ewigkeit –
im steten Ringen mit dem Hier-und-Jetzt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
EIN HAFEN NAMENS ABEND
Dieser See in dem wir täglich beinahe ertrinken schwere Umarmung, mit Verzweiflung ringen Hoffnungslosigkeit in die wir täglich hinein sinken uns, selbst und gegenseitig, fast umbringen Der Abend sieht uns aus der Ferne verzweifelt winken flüstert täglich dem Tage zu: gutes Gelingen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WIEDER HOLUNG
Ein Tag, so kurz,
ist größer
als die meisten Menschen wissen
Mein ganzes Leben
spielt sich jeden Tag im Kreise ab
Ich erlebe es in meinem Empfinden
und Gewissen
Die fehlenden Lächeln, blicklos –
Die Vorurteile, wortlos –
Die endlose Liebe zu den unmöglichsten Menschen
und bizarrsten Dingen – und Dich
werde ich immer vermissen.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
AUF EWIG
Die Ewigkeit ist viel zu lang
Ich schaffe nicht mal einen einzigen Tag
Ich höre abends mein Schwanengesang.
Gibt es einen Aufgang ohne Untergang,
ist alles, was ich wissen mag.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
BRÜCKEN BAUEN
Ich die Nacht
Du der Tag
Und es war niemals Abend
Und es war niemals Morgen
Ohne Dämmerung
blieben wir
Du der Tag
Ich die Nacht
uns gegenseitig ergänzend
ohne uns gegenseitig zu verstehen
Wie Menschenrassen, wie Himmel
und Erde ohne Wolken und ohne Regen
Wer gibt wem zuerst
ein Teil von sich?
Der wird auch zuerst
voll und glücklich.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DEN TAG HÄUTEN
Geschichten sind Schichten
Hinter jeder liegt eine andere,
Wahrere,
Aber immer noch nicht das wahre Gesicht
des heutigen Tages.
Erst die Nacht wird den Tag häuten,
die Menschen in den Leuten
freigeben und frei deuten –
Alle Schmerzen, die der Tag gebracht,
werden herausgerissen in der Nacht.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DANKE FÜR DEN TAG
Danke für den Tag
für den Kampf mit mir selbst
für den magischen Wechsel zwischen Morgen und Mittag
für die Phasen, in denen ich mich vergaß,
denn genau dann war ich mein wahres Selbst.
Danke für die Trockenheit, die Nachmittag heißt,
denn ein Tag besteht aus vielen Welten.
Und wieder überraschte mich die Abenddämmerung,
ich weiß nie, wo sie herkommt …
noch weiß ich, ob es Wehmut oder Freude ist,
die ich empfinde, während ich
mit Augen zu schaue
mit Ohren lausche
mit Gänsehaut registriere
mit Herzen ahne,
wie der Abend langsam der Nacht weicht,
die von der Zukunft heran schleicht,
jede Nacht.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung