Ich finde wenn ich linde Deine Augen binde mache ich aus Dir keine Blinde Trau Dich. Überwinde Deine Angst, wenn ich Dir die Hände zubinde Empfinde den Zugang in Dir und verschwinde Und erwache in der Welt des Sinnes Bist Du das? Ja, Du spürst es. Ich bin es Jetzt kannst Du mich besser sehen Besser fühlen und besser verstehen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
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UNTER DER HAUT
Ich mußte diesmal lang hinein hören um Dich in mir herauszuhören denn ich bin meinungsstark und laut unter meinem Schweigen über meine Haut Wer bist Du? Unter Deiner Haut. Wie viele Personen sind darunter verstaut? Darf ich da rein? Ich will nicht stören. Nur wissen, ob wir innerlich zusammengehören. Das Eindringen könnte Schichten zerstören und versteckte Gedichte heraufbeschwören. Farben haben uns die Sicht verbaut. Unter der Haut aber ist mir alles vertraut. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
VERSTECKTE GLEICHART
Oft saß ich allein
in einem überfüllten Zimmer
Und Deine Augen und meine
trafen sich immer
Obwohl ich in einer Ecke saß
und Du in der ganz anderen
Obwohl wir uns nicht kannten
kannten wir uns in unserem Inneren.
Und schieden und sprachen oft kein Wort
kein Gruß kein Satz zu einander,
als würden wir das nicht brauchen –
denn unsere Verbindung ist Salamander:
Unsterblich, millionenfach verbunden,
Fremde geschmiedet aus ähnlichem Geiste –
Sonderbar. Die Welt ist voller Gleichart.
Auch für den, der sie nie bereiste.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GESCHWEIGE DENN
Ich befinde und bewege mich plötzlich an einem Ort jenseits von Worten, und wie ich hierher gelang, kann ich nicht sagen.
Auf einmal sehe ich die Welt anders und so wie ich sehe, lässt sich nicht in Worte drücken, geschweige denn über Worte zum Ausdruck bringen.
Empfindungen. Bilder. Begriffe. Aufnehmen. Wissen. Lieben. Schweigen.
– Che Chidi Chukwumerije.
