DER WERT EINES MENSCHEN

Was macht einen Mensch wertvoll?
Geld? Macht? Waffen? Schönheit?
Aber alles Haben verlangt sein Soll.
Wahrhaftigkeit. Liebe. Bescheidenheit.

Manche finden den Zugang zum Geldfluss
Und sind dann „reich“. Andere nicht.
Manchen haben Macht und deren Genuss
Und werden hart und weich. Viele nicht.
Manche sind körperlich schön - zum Verdruss.
Denen ist alles gleich. Den meisten nicht.

Doch gut sein und wahr sein und bescheiden sein
Ist kostenlos. Das können alle sein.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

WAFFEN

Todesbringer, als wären
sie oberflächliche Grüße an die Gruft,
fliegen flippant durch die Luft
zu Freund und Feind ohne zurückzukehren.
Diese Grüße sind ernst gemeint.
Todernst. Waffen teuer verkauft.
Menschenleben mit Feuer getauft,
billig in Kauf genommen. Schweigen weint.
Sterben hat nun mehr Wert als Leben.
Marktwert. Der Höchstanbieter
des Todes krönt sich zum Lebensgebieter.
Wer wird uns dieses Zeitalter vergeben?

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

WOZU DIE BILLIONEN WAFFEN

Wozu die Billionen Waffen? Sind wir
so viele, daß wir es leisten können
alle umzubringen und es gäbe
noch Menschen genug übrig? Entmenschlicht. Primitiv ohne Ende.
Oder besteht die Welt nur aus Feinden?

Wozu die Billionen Regeln? Werden
so viele gesteuert Roboter gebraucht,
um die Menschen in Schach zu halten?
Die Menschen, die selbst die Roboter
einst ausdachten, aus sich gebaren
und sich mit ihnen endlich ersetzten.

Wozu die Billionen Grenzen? Sind wir
einander so gegenseitig fremd? Wir
leben mit Fremden und die Fremden sind
wir. Wir leben mit uns selbst. Ausgegrenzte
Nachbarn, eingekesseltes Innenleben,
Mobilität beschränkt auf die Angstgrenze.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

SCHIEFLAGE

Alle diese Unglücklichen werden die Wahrheit aufspüren.
Alle diese Lügen werden Unruhe schüren.
All diese Unterdrückung mündet irgendwann ins Aufrühren. 
Alle diese Aggressionen machen nicht Halt an unseren Haustüren.
Alle diese Waffen werden zum Kriege führen.

- Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

FRIEDFERTIGKEIT

Wenn Waffen alles sind, was Du hast -
Massenvernichtungswaffen -
weine, geistschlaffe Seele, weine. Du hast
den Sinn verroht und verprasst
auf der Reise zum Menschen vom Affen.

Intelligenz im Aufleuchten verblasst,
wo Ziel und Treffer auseinander klaffen.
Unter des Evolutionsauftrags Last,
gibt‘s nur einen Weg, der dazu passt:
die Massen retten durch aufbauendes Schaffen.

- Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

DAS LEIDEN WIRD UNS LEHRER SEIN

Was sagen uns die Zeiten?

Einst hatten wir mehr Haß als wirksame Mitteln, um den Haß so zum Ausdruck zu bringen, daß der daraus entstandene Schaden nicht überschaubar blieb.

Grosser Hass [H] x kleinwirksame Waffen [w] = überschaubare Schaden [s]

H x w = s

Seit der industriellen Revolution allerdings erfindet und produziert die Menschheit mit stets zunehmender Geschwindigkeit analog ihrem technologischen Fortschritt Waffen und Waffensysteme immer tödlicherer Art in scheinbar unendenden Mengen. Heute leben wir in Zeiten, in denen der Haß auf Waffen zu greifen kann, die in der Auswirkung die Umwandlung des Hasses in Schaden bisher ungeahnter Proportionen ermöglichen. Tendenz steigend.

In den USA werden gefühlt mittlerweile beinahe alle Auseinandersetzungen und Ressentiments einzig mittels AR-17s und Ähnliches angegangen. In der sogenannten dritten Welt streben autoritäre Regimen lieber den Ankauf von Panzern und Kampfflugzeugen an, als in den Bau von Infrastrukturen und in die Forderung des Erfindergeistes Geld und Kräfte zu investieren. Der Westen und der Rest der sogennanten entwickelten Welt rüstet sich eifrig für den Krieg, verkauft gleichzeitig nebenbei ihre auslaufenden Waffenmodelen an jeden, der das Geld dafür bereit stellt. Nord Korea, Iran  – und wer weiß noch wer alle – wollen unbedingt ihre Atomwaffen haben (und werden sie wahrscheinlich irgendwann auch kriegen). Die Djihadisten und Terroristen – bewaffnet mit nicht nur Bomben und Gewehren, sondern auch mit dem Wissen, wie man sie baut, und neuerdings auch bewaffnet mit LKWs, mit der grössten Herzlosigkeit. Die Welt platzt aus allen Nahten mit Waffen der Massenvernichtung – bio, chems, nukes, & SMGs baby und und und.

Grosser Hass [H] x grosswirksame Waffen [W] = grosser Schaden [S]

H x W = S

Es gibt daher für die Menschheit nur die eine Lösung zu dieser grausamen Gleichung, wenn sie sich selbst nicht in der Zukunft vollständig auslöschen möchte und den Planeten dazu auch ernsthaft schaden: Der Höhenflug der Technik muß mit einem entsprechenden Abbau des Hasses und der destruktiven Angriffslust ausgeglichen werden. Technologischer Fortschritt darf das humanitäre geistige Reifen nicht hinter sich lassen. Oder, auf gut Lennonmccartneyerisch gesagt “All you need is love”.

Je unrealistischer und kindischer der Begriff “Liebe” in Anbetracht des herrschenden Zynismus von Gewalt, Herrschlust und Haß zu sein scheint, umso dringender, umso zwingender wird ihre Notwendigkeit als einzig mögliche Retterin der Menschheit im Verlauf ihrer technologischen Weiterentwickelung. Nur die Empfindung kann den Verstand sinnvoll lenken. Das Herz wird den Kopf retten.

Aus dem H soll ein L werden. Dann ist es egal, wofür das W steht – ob für Waffen oder für Wissenschaft. Es wird stets mit Weisheit gelebt. Weisheit, um das S ins Positiv zu umwandeln, das auf der anderen Seite der Gleichung auf uns wartet – nämlich: unser Schicksal.

 – Che Chidi Chukwumerije.

.http://www.youtube.com/watch?v=t5ze_e4R9QY