Ein schnelles Rein und Raus, oder auch langsam und lang - Die Welt ist mein Haus, immer bereit zum Empfang des uferlosen Umfanges des unersättlichen Dranges des heimsuchenden Hanges. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Wanderung
EINE GESELLSCHAFT DER MITMENSCHEN
Haben wir gelernt das Gelernte zu verinnerlichen? Wer hat den großen Balken aus eigenem Auge denn schon entfernt? Gesellschaft. Wie schnell machst Du aus Mitmenschen fremde Wesen! Und doch machtest Du einst als erste Fremde Dir die ganze Welt zur Heimat, universell. Ein äußeres Auge ist dem Inneren blind Ein inneres Auge sieht aber das Äußere Gesellschaft, Du brauchst alle Deine Herzen Jedes, groß und klein, ist im Herzen Dein Kind. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
HEIMAT ERDE
Wie kann ein Planet So groß und so klein sein Gleichzeitig? Du kannst überall hinreisen Bist nirgendwo zu Hause Die Welt umkreisen Machst nirgendwo eine Pause Lang genug um anzukommen Denn dafür reicht eine Leben nicht Anscheinend. Und wenn Du zu Deinem Anfang wieder kehrst Reicht auch dort den Rest Deines Lebens nicht mehr Um wieder anzukommen. Mutter Erde, die alte Reisende, Hat aus uns allen Heimatlose gemacht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DER APRILBERG
Der Schnee ist den Gipfeln gewichen
Er ist geschmolzen
und mit einem leisen Seufzer
nach Hause gegangen.
Hier und da wie auf einer Leinwand
behält der überraschte Berg
eine zarte Erinnerung an seinen Gast
langsam verblassend
Und der blaue Himmel hoch da oben
der schiebt die Wolken auseinander
blickt mit Verlangen auf den Berg
und vermisst den Schnee.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

WELTSICHT
Pangaea sprach
Aus
Bewunderung brach
Aus
Die Rundwanderung
Um die Runde Erde
Krachte in sich zusammen
Kontinenten mit Ecken
Und Kanten
Uralte Bekannten
Mit fremden Augen
Die Welt sehen
Menschen übersehen.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
