Starr war‘s in Deiner kalten Welt Der Mars in einem dunklen Zelt Wär wärmer Doch ich bin Dein Jedi Dein Dreddy, Dein Teddy, Dein Che und Dein Tschiddy Egal wer, egal was Dich so arg verletzt hat Er, es, ist es nicht Wert. Heute haben wir Spaß an des Schmerzes Statt - Ich hab ein Lichtschwert. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Wärme
WECHSELJAHRESZEIT
Wie Du schneist, schmilzt
Erfrierst dann taust
Meine Neugierde erhitzt
… desinteressiert schaust.
Dein Winter ist warm
Deine Wärme ist kalt
Deine Kälte ist lauwarm
Sehnsucht ist ihr Inhalt.
Fremde kommen und gehen
Das ist ihre Eigenart
Auf Wiedersehen…
Heute hart, morgen zart…
Der Herbst geht in den Winter
Zögerlich ein
Liebe steckt dahinter
Gnadenlos, rein.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DIE BESTEN GESCHENKE
Heiligabend. War er bereits –
mit Geschenken mehr oder weniger beladen –
bei Euch gewesen?
Nicht vergessen, zieht hoch die Rolladen…
Schaut hinter die Fassaden:
Die besten Geschenke
kommen, reich beladen, von Herzen
und lindern den Mitmenschen
ihre Trauer, ihre Einsamkeit und ihre Schmerzen…
Brennen heller als alle Adventskerzen.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WEIHNACHTEN EMPFINDEN
Weihnachten kommt Du würdest es nicht denken Einsamkeit kommt Bunt verpackt in leeren Geschenken Gedächtnisgräber in Rauschgetränken Empfindung kommt Denkende Köpfe werden sich senken Je dunkler der Geist Desto heller seine Umgebung Der Christusgeist Ungeblendet von bunter Ummantelung Sieht das Herz fähig der Vergebung Der Heilige Geist Anwesend, unsichtbar ohne unsre Umwandlung. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
EIN KLEINES ZEITFENSTER JEDES JAHR
Einem kleinen Moment
ein großes Stück Ewigkeit zu entnehmen;
Eine innere Angst
zur kraftspendenden Erkenntnis zu zähmen;
Die eigene Grobheit zu erkennen
und Dich dafür befreiend zu schämen –
Befreiend: es wird Dich nicht einschläfern,
nicht trotzig machen, nicht lähmen.
Ein kleines Zeitfenster jedes Jahr,
viele sind weich, oder weicher, gestimmt –
Mancher folgt dem Ruf bis in seine Tiefe,
während der andere auf der Oberfläche schwimmt –
Weihnachten ist Mehr. Wohl dem,
der den Berg dieser Erkenntnis erklimmt:
Erkenntnis der wahren ewigen selbstlosen Liebe,
die tiefer als Blut und höher als Instinkt sich benimmt.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
SEELEN UND SONNENFENSTER
SEELEN UND SONNENFENSTER
Ich stand auf und putzte meine Wohnung
Da verklärte sich das Fenster wie ein Gesicht
durch das die Sonne schien –
Ich habe kein anderes Zuhause.
Ich machte mit und säuberte die Erde
Da verklärte sich ihre Lufthülle
auf daß der Sonne Wärme ein und aus ging –
Wir haben kein anderes Zuhause.
Ich hielt inne und reinigte meine Seele
Da verklärte sich mein Gesicht wie ein Fenster
durch das einer Sonne Strahlen hinaus drangen –
Ich habe kein anderes Zuhause.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DAS FREUNDSCHAFTSFEUER
Tief im Wald
es war einsam, es war kalt
sie saßen eng bei einander im Kreis
lachten und weinten laut und leise
zündeten ein Feuer in ihrer Mitte
erfüllten einander jede wahre Bitte
und wahren alles, was sie hatten
wie das Licht dem Schatten
Dann machte ich die Augen auf
und wir saßen alle im Wohnzimmer
über und um uns Freundschaftschimmer
lachten laut und tief wie immer.
Das Beisammensein nahm seinen Lauf
und jede geteilte Empfindung mit im Kauf
und der kalte Wald wurde hell und warm
durch Freundschaft geteilt Arm in Arm.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
REIFUNG
Die Temperatur fällt
Es fallen die Blätter ab
Das Feuer lockt zum Herd
Die Kälte zum Grab
Mensch und Tier ziehen zusammen
Wärme geteilt, wie Gedanken, wie Gefühle
Wie Empfindungen, wie die Einsamkeit
Ist Wärme vertieft. Als Kern, als Hülle.
Der Höhenflug des Sommers
War lang. Die innere Rückreise
Zu den Kernfragen setzt nun an
Langsam, herbstlich, reif, leise.
Reif wie Dein schweigender Blick
Wo einst Du so viel gesagt hättest
Reif wie unsere abgekühlte Liebe, die
Du im letzten Augenblick noch rettest.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
DISTANZ
Ich will Dein Inneres
Doch wo ist der Eingang?
Nicht jede Öffnung
Führt zurück zu Deinem Anfang
Weltenwanderer Ich
Ich hab Dich ganz durchwandert
Doch Deine intimste Heimat
Blieb mir stets zugemauert
Ich sehne mich innigst
Nach tiefem Zuhause-sein
Ein Stück dessen brennt
In Deinem innersten Kämmerlein
Doch so oft ging ich rastlos
In Dich ein und aus
Und dennoch bin ich immer noch
Einsam unterwegs nach Haus.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
WÄRME
Einsamkeit, leise, reist
Schleichend wie ein kalter Geist
Durch das Land, umkreist
Und durchdringt und vereist
Unsere Seelen –
Menschen fehlen:
Der Wärmeaustausch, der beweist,
Wenn die Kälte uns innerlich verspeist,
Daß ich Dir sei, wie Du mir seist
Der Retter, wenn der Zug entgleist.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
