Die Sonnenstrahlen werden Deiner Nacht ihre Dunkelheit entkleiden - Sehen werden wir Dich in reiner nackten Unreinheit, und Dein Leiden wird das Licht hart fest durchdringen - das kannst Du niemals vermeiden - mit Seh- und Wehkraft Klarheit bringen und eine Blume zitternd in uns beiden. Denn Du bist nicht allein im Schatten im Gieren im Lügen im Dünkel im Neiden - Hier werden alle Weltenwanderer ermatten, selbst die Gottgläubigen auch die Heiden. Nur die Kindlichen kommen weiter, sich leicht scheidend aus dunklen Weiden, hinauf, uns führend, auf der Güte Leiter, wehmütig vor Heimweh, und bescheiden. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
wehmut
KEINEN DEZEMBER VERSCHWENDEN
Es wird zunehmend sein Ein karges Dezemberlein Wenig Geld in der Tasche Schnee wie Asche zu Asche Perfekte Bedingungen Für versteckte Empfindungen Über defekte Verbindungen. Wer das ganze Jahr lang Einem lang ausgezogenen Schwanengesang Im Herzen tanzte Sich darin verschanzte Der sollte den Dezember nicht verschwenden Darf jetzt im alten Selbst still verenden Im Neuen aufstehend die Seite bitte wenden. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
WEH
Was Dir weh tut
Tut mir leid…
Wehmut tut leid
Leidenschaft tut weh.
Weh, Mut, Leid
Leiden schafft weh
Weh. Weh.
– Che Chidi Chukwumerije.
EIN FLUSS, DER BLEIBT
Wieder am Main
Nach so vielen Wochen, nein Monaten
In denen ich alles verloren
Und mich gewonnen habe
Und Du, süßes Wasser
Nur Du bleibst mir treu
Unverändert, unverschollen, ohne Seitensprünge
Spiegel meiner unsichtbaren Tiefe
Dennoch hasse ich Dich heute
Weil Du nichts sagst
Du entfernst Dich und bist dennoch da
Ich war’s, der Dich verließ.
– Che Chidi Chukwumerije.
