Nichts schwächt
oder stärkt Dich schneller
als eine falsche Entscheidung
Dich tötet danach
sowohl das verbitterte Aufgeben
wie die befreiende Aufarbeitung.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Nichts schwächt
oder stärkt Dich schneller
als eine falsche Entscheidung
Dich tötet danach
sowohl das verbitterte Aufgeben
wie die befreiende Aufarbeitung.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Er ging täglich die Treppe auf und ab
Ein Nachbar sagte, er käme aus dem Grab
Weil er jemandem noch nicht vergab
Ach Quatsch!, er ist aus Fleisch und Blut
Sagte ich überzeugt, es geht ihm gut
Er ist nur Einzelgänger, doch ohne Wut
Ein paar Tage später im Treppenflur
Grüßten wir uns wie immer durch Nicken nur
Von Geisterhaftem an ihm keine Spur
Ich lächelte und gab ihm meine Hand
Er gab mir auch seine, doch es fand
Kein Kontakt statt. Ich traf die Wand!
„Also bist Du doch ein toter Geist!“
„Geist bin ich gewiß, wie Du es heißt,
doch sehr lebendig – wie Dein Auge beweist!
Und Geist bist Du auch, nur hast Du noch
die irdische Hülle, ich nicht, und doch
ringen wir beide unterm selben Joch!“
„Warum kommst immer zu diesen Treppen?“
„Ich möchte den treffen und mich entschuldigen,
den ich mal ermordete auf diesen Treppen.“
– Che Chidi Chukwumerije (17.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
