EXKLUSIVITÄT

Die Sehnsucht danach, die einzige zu sein.
Die Sehnsucht, danach die einzige zu sein.

Das Sehnen sucht, verunsichert.
Das Suchen sehnt sich nach Sicherheit -
doch die Sicherheit wurde durchlöchert
durch das Bedürfnis nach Freiheit.
Denn die Freiheit wurde angereichert
durch den Drang zur Wahrhaftigkeit.

Wie kannst Du haben,
was Du nicht haben kannst?
Egal wie häufig Ihr zusammen
lacht und schweigt und tanzt.
Und Du musst die Sehnsucht tragen
mit ein bisschen Hoffnung und ein bisschen Angst.

Die Sehnsucht danach, der einzige zu sein.
Die Sehnsucht, danach der einzige zu sein.

- Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

WAS HABEN WIR NOCH ÜBRIG?

Wenn der Krieg jetzt käme,
was hättest Du?
Grundgesetz oder Grundstück?
Welches sichert Dir Ruh?
Wer besitzt Edelmetall oder Mineral?
Wer hortet Waffen?
Unser armes Ergebnis von Jahrtausenden
von evolutionärem Schaffen.

Was haben wir übrig?
Machtgier, Ichsucht, Fremdenfeindlichkeit.
Da Menschen keine Aliens sind,
herrscht hier bloß die Menschenfeindlichkeit.
Die Übermacht des Stärkeren,
des Schwachen Machtlosigkeit.
Erneut die enttäuschte Sehnsucht
nach friedfertiger Menschlichkeit.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

ANGST VOR EINSAMKEIT

Seine Schuhe
Seine Hemden
Seine Heiterkeit
Seine Gegenwart in Deiner Einsamkeit

Alles bezahlst Du
mit der Währung und Bewährung
Deiner Angst vor Alleinsein
Du möchtest einfach dabei sein

Und zuhören, wenn er lacht
Auch wenn er nicht mit Dir lacht
Und seine Arme um Dich fühlen
Auch wenn sein Herz nicht dabei ist.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

DER SELBSTTÄUSCHENDE RASSISMUS

Der Rassismus ist ein blinder Fleck.
Die rassistischsten merken es nicht
oder wollen es nicht merken;
In ihren Schwächen
preisen sie sich ihre Stärken;
Doch erkennen werdet Ihr sie
an ihren Werken:
Fremden weh tun ist versteckt ihr Daseinszweck.
Und das sind die Besten.
Was mag denn stecken in den Resten?

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

UNSERE WAHREN GESICHTER

Die Masken machen eh keinen Unterschied
Wir hatten sie immer an.
Und selbst nach dem das Virus gebändigt ist
Bleiben die Masken – wie immer – an.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

SEHNLICH

Wie sehnte ich mich nach Dir
als sehnte ich mich nach mir
und als Du verschwunden bliebst,
starb mit Dir der Mensch, der ich war.

Jetzt schaue ich jeden Morgen
aus dem Fenster nervös in die Ferne
und bete inbrünstig, sehnlich, daß
Du nie wieder auftauchst.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

ANGST

Was verbindet die Welt?
Schmerz oder Liebe oder Gleichgültigkeit?
Schmerz, weil wir einsam sind.
Gleichgültigkeit, weil wir Angst
vor unserem ewigen Liebeskummer haben.
Eine innere Stimme flüstert:
Und die Hoffnung?

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

MENSCH UND SCHWARZ

Ich bin ein Mensch
Ich brauche keinen anderen Menschen
Der es mir erst zugestehen muß
Bevor ich es verkörpere und auslebe
Ich bin ein Mensch

Anfeindungen wegen meiner schwarzen Hautfarbe
Beweisen nur, daß die Anfeindenden
Krank sind und verbogen
Und Angst vor der eigenen inneren Kleinhieit haben
Sie brauchen jemanden zum Unterdrücken

Nicht mich.
Du kannst mich körperlich töten
Körperlich brechen, finanziell schwächen
Meinen Ruf heimtückisch schaden
Doch Du bleibst ein Narr und ich ein Star

Und immerdar.
Ich bin ein Mensch.
Selbstverständlich. Ungebrochen. Unbeugsam.
Vergiss es. Ich werde Dich besiegen.
Ich bin ein Mensch.

Che Chidi Chukwumerije
30.07.2020 (22:35h)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

ELTERLICHE LIEBE

Was ist der Sinn dieses Lebens,
meine Kinder, und meines Strebens?
War alles Sorgen nicht vergebens?

Ich wünsche, ich könnte Euch mehr geben
Mehr Zukunft, mehr Führung, mehr Leben
Mehr Wissen, mehr Schutz, … Alles eben.

Eltern erkennen irgendwann ihre Machtlosigkeit
Alles, was wir Euch geben können, ist die Vergangenheit
Schöne stärkende Erinnerungen für alle Ewigkeit.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung

BIS WIR UNS WIEDER BERÜHREN KÖNNEN

Daß ich nun verzichten muß
auf den längst aufblühenden Kuß,
Schatz, trifft mich besonders hart.

Daß ich nicht mehr halten kann
Deine zarte Hand, wie einst fast getan,
Herz, hat eben mein Herz erschwert.

Drum, um so mehr, bitte schenk mir
das innigste wesentlichste Teil von Dir
in jedem Augen-Blick und in jedem Wort.

Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung