Wäre die Zeit eine Mahlzeit Wäre mein Appetit auf die Ewigkeit In jedem Moment gestillt, Mein Heißhunger nach dem Moment Für alle Ewigkeit unerfüllt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Wäre die Zeit eine Mahlzeit Wäre mein Appetit auf die Ewigkeit In jedem Moment gestillt, Mein Heißhunger nach dem Moment Für alle Ewigkeit unerfüllt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Erstaunlicher Zauber Charaktereigenschaft der Ewigkeit Sie erneuert sich jeden Moment Keine zwei Frühlinge Keine zwei Tage oder Momente Keine zwei Menschen Keine zwei Besuche oder Begegnungen Sind gleich. Jeder Augenblick wird Neues hervorbringen So war das immer Und so wird es immer weiter gehen Für alle Ewigkeit. Wie tief ist das denn. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Hast auch Du in Deinem Herzen
so viele Geschichten und Erinnerungen,
von denen Du nicht weißt,
wie Du sie richtig erzählen sollst?
Einige Kapitel Deines Lebens
waren Fortsetzung und Abschluss einer Geschichte,
die in einer verschwundenen Zeit stattfand
manchmal lange bevor Du geboren wurdest.
Einige Kapitel Deines Lebens
waren Präambel und Vorboten einer Geschichte,
die in einer zukünftigen Zeit abspielen wird
manchmal lange noch dem Du gestorben bist.
Wie willst Du diese Geschichten erzählen?
Alles, was Du tun kannst, ist im Heute leben,
der Realität angepasst, und im Heute
für eine bessere Welt mitkämpfen.
Nicht alles kannst Du sagen –
aber sagen kannst Du alles,
was gesagt werden muss…
und was einst weitererzählt werden wird.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Kinderstimmen wie Straßenschilder
Ihr Lachen wie Laternen in der Nacht
Ihre Augen spiegeln vergessene Bilder
aus meiner Vergangenheit aufgewacht
Auch ich habe einst so glücklich gespielt
mit einem Bruder – der lebt nicht mehr.
Im Wirbelsturm der Erinnerung aufgewühlt
wird mir das Schwere leicht und das Leichte schwer.
Der heutige Abend ist so stink normal
Ihr werdet ihn wahrscheinlich vergessen –
Und doch ist Normal dafür ideal,
zu bleiben für immer unvergessen.
Ein Wort wird reichen, oder ein Lied
Ein Lachen, ein Geruch, der Euch mit uns verband –
Nach dem Euer Elternpaar lang verschied
und dieser Alltag für immer verschwand.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
M: Wir reden übermorgen
H: Was wollen wir über morgen reden? Laß uns doch lieber über heute reden?
G: Ne, laß uns über gestern reden. Dann wissen wir Bescheid über heute und morgen. Denn vor gestern gab es keine Geschichte. Alles fing immer gestern an.
M: Alles gut. Doch laß uns das erst übermorgen machen. Denn heute will ich erst über morgen reden.
H: … und morgen erst über heute?
M: Ja!
G: Aber das wäre dann gestern… endlich!
H (*kopfschüttelnd): Was soll ich täglich mit diesen Selbstgesprächen? Gestern und Morgen gibt es nicht. Eines gab es, eines wird es geben. Täglich. Heute bin ich ein Einzelkind. Wie immer.
SCHWEIGEN.
– Che Chidi Chukwumerije (08.02.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Es gibt nie wirklich einen Morgen
Das Leben verändert sich immer
Denk an all Deine Träume von Morgen
Von ihnen hat keinen blassen Schimmer
Heute – Gestern‘s wahrer Morgen.
Die Art und Weise, wie sich Heute wiederholt
immer wieder im Kern und immer wieder
raubt mir den Atem wiederholt. Wieder erholt
hole ich wieder aus, stimme Morgens Lieder
doch Morgen hat mich Heute wieder eingeholt.
Morgen kannst Du nie aufholen
denn Heute läßt sich nie überholen
nur verändern.
– Che Chidi Chukwumerije (04.02.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Gestern, wie unsichrer Boden,
wurde mir so schnell unter den Füßen
weggezogen. Das Leben gestattete
es mir nicht einmal, mein eigenes Gedicht
zweimal zu lesen und so war’s gewesen
Als wär’s nie gewesen. Das nächste steht
verschwindend schon vor der Tür.
Wen ich heute liebe, liebe mich heute zurück.
Morgen reimt nichts mehr mit gestrigem Glück.
– Che Chidi Chukwumerije (24.01.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Bis zum 2030
Soll mir das Jahrzehnt
Der deutschen Dichtung sein,
Nebenbei erwähnt.
Denk nicht an die Zukunft,
Erlebe die Gegenwart.
Die Ewigkeit ist ein Topf
In dem der Moment gart.
Täglich suchen Sonne
Und Erde ewig sich;
Täglich liebst Du leben
Und Licht und zärtlich mich.
Der Wind durchblättert täglich
Die Baumkrone da drüben,
Was suchst Du in meinen Gedanken
Von der Sehnsucht getrieben?
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung.
Fortsetzung von „2019: Das Jahr der deutschen Dichtung“
Warum sagen wir gleichzeitig
Und nicht zeitgleichig?
Warum lieben wir uns gleichzeitig
Und nicht zeitgleichig
Gegenseitig?
Wieso nicht gegenzeitig?
Was ist die Zeit überhaupt?
Mehr als der Moment
Hat sie uns zum Weilen nicht erlaubt
Und dann uns von ihm wieder getrennt
Bis zum nächsten Moment.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Du bist reingekommen
Du hast mir in die Augen geschaut
Ich hab Dir in die Augen geschaut
Und ich wusste.
Nur wusste ich nicht
Was ich wusste.
Jedoch wusste ich es.
Und ich wusste, daß ich es wusste.
Und so
Wie Du mich anschautest…
Wusstest Du auch
Daß ich es wusste.
Und ich wusste
Daß Du es wusstest.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung