M: Wir reden übermorgen
H: Was wollen wir über morgen reden? Laß uns doch lieber über heute reden?
G: Ne, laß uns über gestern reden. Dann wissen wir Bescheid über heute und morgen. Denn vor gestern gab es keine Geschichte. Alles fing immer gestern an.
M: Alles gut. Doch laß uns das erst übermorgen machen. Denn heute will ich erst über morgen reden.
H: … und morgen erst über heute?
M: Ja!
G: Aber das wäre dann gestern… endlich!
H (*kopfschüttelnd): Was soll ich täglich mit diesen Selbstgesprächen? Gestern und Morgen gibt es nicht. Eines gab es, eines wird es geben. Täglich. Heute bin ich ein Einzelkind. Wie immer.
SCHWEIGEN.
– Che Chidi Chukwumerije (08.02.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung