Der Vogel
Stand
Einen Augenblick
Auf der Straßenlaterne
Drehte sich und flog weg…
Die Straßenlaterne
Stand
Einen Augenblick
Unter dem Vogel
Stand stockstill und bleibt noch auf dem Weg…
Wir sind alle unterwegs.
– Che Chidi Chukwumerije.
Der Vogel
Stand
Einen Augenblick
Auf der Straßenlaterne
Drehte sich und flog weg…
Die Straßenlaterne
Stand
Einen Augenblick
Unter dem Vogel
Stand stockstill und bleibt noch auf dem Weg…
Wir sind alle unterwegs.
– Che Chidi Chukwumerije.
Es regnet im Wald
Bäume regnet’s ohne Blätter
Glänzende Stangen
Einzelne Menschen im Leben
Es regnet in der Sonne
Helle Aufregung
Mein Herz flattert
Wie Tausend junge Blätter
Bin ich, bin ich ein Schmetterling?
Flatterblätterschmetterling –
Es regnet in den Wald
Unzählige Sonnenscheiben hinein, ohne Ende
Glänzende Stangen
Einzelne Menschen im Leben
Es regnet in der Sonne
Helle Aufregung
Flatterblätterschmetterling –
Wo bin ich?
– Che Chidi Chukwumerije.
Du hast deine Gefühle
Neulich bei mir geliefert
Her ein fuhr, wie ein Frachter
Ein Blick von Dir – Ich
Freue mich über die Sonne
Heutzutage. Die Sonne
Im Walde. Die nackten Zweige sind
Schwanger mit ungeborenen Blättern
Frühling. Zitternd vor Freude
Lass mich ’raus
Wackelnder Schwanz
Nach oben schaut ein Hund
Er sucht einen Bund
Sein Wunsch ist gesund
Lass mich ’raus
– Che Chidi Chukwumerije
Grünes Moos
Was ist los?
Sag nicht bloß
Es wär ein Verstoß
Gegen Gesetz, Liebe, Natur
Daß Sonne und Luft
Lust, Farbe und Duft
Regung, Erregung und Aufregung pur
Mal austrocknen müssen
Nur weil dein sanftes Kissen
Bühne so vieler sanfter Küssen
Langausgezogener gefühlsvoller Tschüßen
Lieber Auf Wiedersehen und Vergehen müssen
Verhärtet ist heute
Gesetz, Liebe, Natur
Sind wie jene leute
Die wir lieben und verstehen nicht
Derentwegen unser Herz bricht
Und sich verspricht
Nie wieder zu genießen
Was wir wieder genießen müssen
Und bestimmt auf Erden
Wieder genießen werden
Im grünen Moos
Der Erde Schoß.
– Che Chidi Chukwumerije
Ich fühle mich zu sehr geborgen
Zu viel, das Lächeln
Zu wenig, das Lachen an sich
Kein Feuer mehr. Schlafsesselige Seele.
Gift.
– Che Chidi Chukwumerije
Schön
Wie der Schnee
Auf dem Laube liegt
Schön
Wie das Reh
Über den Schnee fliegt
Schön
Wie der Tautropf’
Zittert in der Sonne Glut
Schön
Wie dein Kopf
Auf meiner Schulter ruht.
– Che Chidi Chukwumerije
Jede kleine Schneeflocke
Die in dem Winde schwam
Schwam in mir
Ich nahm das Telefon
Vom Schnee da draußen
Erzählte ich dir
Jeder Schrei der Entzückung
Den du ausstieß
Klang wie ein Lied
Das ich immer noch innerlich hörte
Lange nach dem der Schnee
Schmolz und schied.
– Che Chidi Chukwumerije
Ich sehe einen schönen Pfad
Durch einen schönen Wald
Braune Blätter lagen auf dem Boden
Es war Abend, lautlos, kalt
Die Bäume waren leer
Ich sah durch alles hindurch
Rote Dächer und braune
Glocken läuteten, eine Kirche
Ein ganz stiller Platz
Zwischen den Bäumen
Still wie ein Friedhof
Land ewiger Träume
So kurz dauert die Reise
Gar ein Spaziergang
Dachte ich, während der letzte
Glockenton ausklang.
– Che Chidi Chukwumerije
Alles kam zweimal
Denn das Leben gibt uns Chancen
Das erste Mal lernen wir
Das zweite selber ausführen
Kreislauf des Lebens
Wachen Auges bestreite deine Reisen
Lesender Empfindung
Erlebe beim Durchleben Dein Leben
Es kommt mehrmals
Doch hat alles ein Ende
Außer dem Staunen.
Nur das Staunen findet kein Ende
Es gibt immer Neues zu erleben
Neuer Tag, neues Wunder
Neue Lehre, Entscheidungen, Gnaden
Neues Jahr.
Für mich mit das Schönste
Daß wir zu einander immer wieder diese Worte sagen:
Schönes neues Jahr.
Denn für den Geist das Schönste
Ist das Erlebnis,
Daß es immer weiter geht.
– Che Chidi Chukwumerije
Ich fand einen Stern
In meiner Seelennacht
Einen fernen Stern
Der über mich wacht –
Und immer, wenn mein Stern lacht
Lach ich mit auch gern
So führt er mich
Wie ein Seemannstern
Innerlich
Durch meine Seelennacht.
Kinderlein, lachet
Denn die Freude ist eure Macht
Menschen, erwachet
Es ist Weihe Nacht.
– Che Chidi Chukwumerije