Irrlichter tanzen schräg Sie kennen komisch den Weg Den komischen Weg Wenn Du ihn mit mir gehst, vorsichtig Zwischen unseren Gedanken tretend Fänden wir den anderen weg, glücklich Befreit des Moments, anders werdend. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GEdanken
FLUGREISE
Wir flogen durch die Wolken ein Stück, wie eine Idee durch unsere Gedanken zieht. Wir blieben der Wolken als kurze Erinnerung zurück und verschwanden wie eine Idee, die den Gedanken entflieht. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
DIE DISTANZ IN DER NÄHE
Ein guter Gedanke, wenn er sich auf den Weg macht in der Welt der Gedanken, kommt er weit? Oder wird er erdrosselt und totgeschlagen noch bevor er den nächsten Menschen erreicht? Die unsichtbare Welt ist ein Friedhof, wo vieles lautlos stirbt und begraben wird, bevor es Dir überhaupt einfällt. Stell Dir ein Zimmer voller Menschen vor alle dicht nebeneinander stehend doch weder Worte noch Gedanken schaffen es die Distanz in der Nähe zwischen uns zu überwinden und den Frieden trotz der kriegerischen Gedanken als den besseren Weg zu empfinden. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GEFANGENE UNSERER GEDANKEN
Kam schonmal zu Dir der Gedanke, daß unsere Gedanken uns manchmal beobachten, ähnlich wie wir im Zoo die Tiere beobachten in ihren Käfigen? Eben dieser Gedanke gesellte sich heute zu meinen Gedanken und fing an, mich zu beobachten. Ähnlich wie wir im Zoo Tiere beobachten in ihren Käfigen. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
NACHTRUHE
Ich mag ruhige Abende an denen meine innigsten Gedanken es sich aus ihrem Versteck wagen. Heute Nacht werde ich erneut tanken. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
INNERER FRIEDEN, TIEFER ALS GEDANKEN
Schwerbeladen sank und hing der Kopf, vollgestopft und beschäftigt mit des Tages Zoff, ein brodelnder, köchelnder, zugedeckter Topf. Die Seele, aus leichterem, feinerem Stoff, ignorierte ihn, trank von alledem keinen Tropf, weder von Gedanken schräg noch Gefühlen schroff. Sondern sie suchte den Geist, zart - klopf klopf: In der Empfindung wohnt alles, was ich mir erhoff - Öffne Dein Inneres Ge-Wand. Dein Herz ist ein Knopf. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GEDANKEN EINES BERGES
Manche spüren Gedanken, wie andere lärmige Stimmen hören und andere chaotische Scharen beobachten Wie manche Hände auf ihrer Haut fühlen oder Gerüche in einer Menschenmenge wahrnehmen, spüren ein paar Menschen Gedanken Einige Gedanken schmecken dem Feinschmecker, viele nicht, Gewicht auf leisem Gemüt, aber sie werden - wie der Wind - vergehen. Laut sind heute Abend der Alpenwind, die frohen Menschen am Nachbartisch und meine suchenden Gedanken. Nur die Berge schweigen. Die uralten. Denn je mehr Wissen und Erinnerungen Du hast, desto mehr schweigst Du. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GESICHTER
Die Gesichter. Leinwände menschlicher Geschichten. Jedes Lächeln ein neues Kapitel mit Seiten und Unterseiten. Ein Satz spricht Geschichten, ein Absatz schreibt mehrere Leben in einem Abenteuer von Liebe und Verlust. Scherz schmückt manch einen Leidensweg aber Schmerz kann man lesen, immer, Verzweiflung beobachten wie einen Film, der sich langsam entwickelt - Alle Bilder sind beweglich, selbst der Toten. Zwischen den Zeilen weilen Zweifel und Angst, List nimmt immer einen und noch einen Twist. Hass war nie eine Maske, Frag jemand, der schonmal hasste. Doch die Geschichte der Freude ist die Liebesgeschichte zwischen Sonne und Hoffnung. Es gibt aber eine Seite, die ich immer und immer wieder neu lese - Das ist die der Entschlossenheit. Schau einem Menschen einmal tief ins Gesicht: Der Blick, mit dem er Dich trifft, das ist sein Gedicht. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
GEDANKL-ICH
Wenn meine Gedanken
wie Flugzeuge
mich mitnehmen konnten
auf ihrer Reise
Und anstatt der Gedanke
an mich käme
ich selber bei Dir an
auf erstaunlicher Weise
Und wenn sie wieder
verschwinden
Und lassen sich plötzlich
nicht mehr finden
Dann sind unsere
unterschwelligen Sehnsüchte
nach einander alles
was uns noch innig verbinden.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
IM HINTERGRUND
Die einen schreiben unsre Gedanken nieder Die anderen geben unsere Worte wieder Noch andere singen unserer Empfindungen Lieder Aber sie sind uns unsichtbar, Uns ungreifbar, von uns unvernichtbar, Im Karmakreislauf unverzichtbar. Unsere Welt lebt und webt in zwei Welten. Manch ein Dejavu, manch ein Un-fall, Schicksalhafte Begegnungen per Zu-fall, Erstaunliche Erkenntnisse durch Ein-fall: Uns traf es vielleicht unvorbereitet Aber jemand oder etwas hat es vorbereitet, Mit unsren Taten als Zutaten es uns zubereitet. Zwei Welten, und wir merken es selten. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
