NACHT

Es fing mit der Dichtung an
In der Nacht
Zu waren Augen nicht
Im Gegenteil
Doch geblendet vom ewigen Lichte
Der Liebe

Wir sahen keine Wiese
Keinen Hang, keinen dunklen Wald
Sahen keine Tiere, keinen schwarzen Vogel
Gegen den blauen Himmel
Wir sahen nichts in der Welt
Wir sahen nur uns.

Wir sahen keine Wiese
Keinen Hang, keinen dunklen Wald im Hintergrund
Sahen keine Tiere, keinen schwarzen Vogel
Im langsamen Kreis gegen den blauen Himmel
Doch war es, als sähen wir das alles
Und mehr
Als wir uns sahen…

Und, als wir uns sahen
Und alles andere ahnten
Alles Gute
Hatten wir für den Augenblick
Den Frieden.

– Che Chidi Chukwumerije.

VERZEHREN

Der Genuß des Lebens
Besteht für mich darin
Die Grenzen der Reize ständig auszuweiten
Die ich ohne nach zu geben
Ertragen kann.

Was läufst Du weg von mir
Und steigerst mein Empfinden?
Gefangen zwischen Mensch und Tier
Am Sehnen und am Erblinden.

Du bietest mir körperliche Nähe an
Auf daß ich deine Seele in Ruhe lasse
Aber nein – Ich weiß, was ich will.

Was ist Zeit?
Wir haben die Ewigkeit.

Und Langsamkeit.

CHE CHIDI CHUKWUMERIJE.

ABSTAND

Unsere Beziehung
Basiert auf Distanz
Nicht Nähe, sondern Lücken
Ist die Seele von Tanz

Elektrizität
Knistert mit Widerstand
Gefangen sind wir
Außer Rand und Band

Und nebenbei entsteht
Wenn im Vorbeigehen
Ewigkeit und Augenblick
Sich kurz verstehen

Ein kurzer Schrei
Ein Zusammenfassen
Von Genießen und Verlassen
Von Entfesseln und Erfassen.

– Che Chidi Chukwumerije.