Wäre die Zeit eine Mahlzeit Wäre mein Appetit auf die Ewigkeit In jedem Moment gestillt, Mein Heißhunger nach dem Moment Für alle Ewigkeit unerfüllt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Wäre die Zeit eine Mahlzeit Wäre mein Appetit auf die Ewigkeit In jedem Moment gestillt, Mein Heißhunger nach dem Moment Für alle Ewigkeit unerfüllt.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Nahrungsmittelknappheit Weil die Pflugscharen zu Schwertern Zurück gewandelt worden sind Friedhöfe wachsen wieder aus Feldern. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Heute bin ich müde
und kann nicht schlafen –
Gestern schlief ich
und war nicht müde.
Heute bin ich reifer
und brauche die Kindlichkeit
Gestern war ich ein Kind
und brauchte mehr Reife
Heute habe ich Essen
doch ich bin nicht mehr hungrig
Jetzt habe ich Durst
denn ich verbrenne innerlich.
Doch ich bin nicht allein
Auch der Planet ist aufgewühlt
und Flüchtlinge irren herum
und die Politik ist verunsichert.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Dich gehen lassen
und hinterher trösten
oder
Dich vorher warnen
und hinterher bestrafen
?
Denn ich höre
wie der unruhige Wald
pausenlos
Dich innig ruft:
Kommst Du bald
?
Seine Augen sind
tags dunkel, nachts hell
Sag: Wie
lange noch kannst Du Dich
widersetzen seinem Befehl
?
– Che Chidi Chukwumerije (07.02.2020)
Im Jahrzehnt der deutschen Dichtung
Gitarre meine sei Deine Zuneigung
Saiten Deiner Innenseiten warm und
weich ausgeweidet, zäh langgezogen
Deine weinende schreiende Sehnsucht
nach einem wiederkehrenden Refrain
diese Musik hat kein Ende – Kleine
Sendepausen zwischen Deinen Nöten
aber nichts wird sich wiederholen, außer
den Tiefpunkten Deiner Sehnsucht und
den Höhepunkten Deiner Sehnsucht.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
Bist Du schon mal hungrig gewesen? Dreimal am Tag besucht er. Dreimal am Tag schickst Du ihn weg. Aber sag, kennst du ihn wirklich, den Hunger?
Kennst du seine Gesichtszüge? Die vielen verschiedenen Blicke seiner Augen? Seinen Gang? Seine Gedanken?Habt ihr euch mal mit einander
Tagelang unterhalten? Ist er schon mal bei dir wochenlang Eingezogen? Er ist Hausmeister. Hast du monatelang bei ihm gewohnt? Hungers Gast. Ein eifersüchtiger Liebhaber ist er. Er will alles, aber alles. Und sollte er dich nur einmal jahrelang in seinem Gefängnis einsperren, was wirst du tun?
Atemlos – er macht atemlos
Sprachlos – er macht sprachlos
Machtlos – er macht machtlos
Ein Gesicht.
Das Kind dadrüben im Staub
Das zart lächelnde…
Ich weiß, es hat heute noch nichts gegessen
Das sehe ich in seinen Augen.
Kein Lächeln kann
Hungers Gesichtsausdrücke
Verschleiern.
– Che Chidi Chukwumerije.
Sand for breakfast
Tasted no better than shit
I don’t beg for alms anymore
I just snatch it
My mother’s tears
Son I did not bring you up to be a thief
Mom you didn’t raise me to suffer in poverty, did you?
I just want some relief.
Sometimes they look out of their cars
Our eyes meet
I wonder if they ever wonder
If I know the taste of meat.
If I were in their shoes
Would I mean nothing to me
If driving by I saw me chained by poverty
In a system that benefits only me.
– CHE CHIDI CHUKWUMERIJE.