Als ich aufhörte, kostenlos zu sein, verloren die einen den Appetit nach mir - In den anderen erwachte der Heißhunger. Als ich anfing, Weh zu tun, flohen die einen; die anderen gaben sich hin: Mir, uns, und unserem gleichartigen Beißhunger. Als ich aufhörte, ohne Grenzen zu sein, blieben die einen draußen, die anderen drinnen schätzten befriedigt meinen Schweiß und Hunger. Es hat lange gedauert aber ich kenne meinen Wert; Ich weiß, wie viel ich weiß, kann, wage, schaffe mit unbändigem Fleiß und unersättlichem Hunger. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Selbstverteidigung
UND DENNOCH SIND SIE ZUHAUSE
Wie viele hocken, ungerne, jäh entwurzelte Blumen, Ameisen aus der Ferne, Menschen beim Reinzoomen, am ausgebombten Straßenrand, im Schatten makaber grinsender Struktur erschreckter Aus-bauten unter der Hand des Krieges kalt abstrakter Architektur? Und dennoch sind sie Zuhause. Denn nicht Bauten alleine sind Heimat. In Mitten des Krieges ist jede Pause jedem Patriot, ob Soldat ob Diplomat, gleich dem treuen Mutes neuen Frühling. Gebrochen ist erst der Geist, wenn er vom Kämpfer wurde zum Flüchtling, der ein Fremder mitleidig willkommen heißt. - Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
