DAS DAUERHAFTE GEDICHT

Es fängt manchmal mit dem Gefühl,
Besser noch der Empfinden
An,
Manchmal mit dem richtigen Wort –
Manchmal wächst es, langsam, wie die Harmattan-Jahreszeit
Uns anwächst
Oder die zögernden Regen –
Es fällt manchmal aber mit dem Blick erst auf,
Nicht unbedingt dem ersten Blick,
Oder aber ihm auch doch –
Ein Mensch, der wirklich Mensch ist,
Der lebt unter dem Gewicht der Gegenmeinungen
Der Gesellschaft,
Wie eine Blume in der Wüste setzt er sich aber durch –

Das ist das dauerhafte Gedicht.

Das unsichtbare Gesicht, das bleibt doch das einzige Sichtbare…
Es tut weh, lohnt sich aber,
Der verbrannte Finger hat das leckere Essen gekocht,
Die Erdnuss überlebt das Feuer,
das Kind überlebt sein nächtliches Ungeheuer –
Was Wert hat, ist teuer –
Das Wasser ist teuer, das Wasser und das ewige Feuer…
Am Ende schmilzt alles
in sich zusammen ein –
Rauh ist fein, groß ist klein
Farbig ist farblos

Der afrikanische Urwald
Ein europäisches Grünhaus
Ein asiatischer Garten
Jedes sieht wie das andere aus

Das Menschenauge vertieft sich
Vereinfacht hat sich die Welt
Wir schauen um. Laufen von Zelt zu Zelt,
verirren uns nie.

Die Verbindungen sind so
gründlich –
Aufwiedersehen, ein Wiedertreffen, stündlich –
Ein Lied, ununterbrochen, wie eine Schienenbahn
Das Herz trommelt, das Atem pfeift, das Blut rollt entlang
Du kannst reden, was Du willst, von Rassismus
Von Unterschieden, von Babel, von Kommunikationslücken
Es geht tiefer, Bruder.
Wie auch immer, ich verstehe dich immer.

– Che Chidi Chukwumerije.

2 thoughts on “DAS DAUERHAFTE GEDICHT

  1. Hat was.
    Eins, zwei fehlerhafte Artikel. 😉
    Aber auch tiefgreifenden Inhalt.
    Gefällt mir. ^^

    Ab und an sollte man vielleicht bei Gelegenheit an einer Haltestelle aussteigen,
    sich absetzen, abseits der Schienen hinsetzen, dem trommelnden Herzen, dem pfeifendem Atem, dem rollendem Blute horchen, der Umgebung, dem Wind, den Vögeln, dem vorbei ziehendem Menschenverkehr, und, sich zufällig vielleicht ergebenden Möglichkeiten…

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    1. Danke, Ferris, so ist das Leben. Unsere Fehler machen uns zu Menschen und lassen uns, uns im einander erkennen 🙂
      Das Schienenbild ist schön.

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