DER NEID

Aufsteigend schleichend
Windend, verbrannt, Schlange
Augen Blick ausweichend
Hinterhältig lange

Wütend lächelnd schielend
Was setzte ihn in Gange?
Unwissend Schmerz wühlend –
Mein Herz, bange, bange!

Neidend umkreist sie Dich lauernd
Freundlichkeit auf der Wange
Dich bewundernd, sich selbst bedauernd
Der Neid wurde ihr zum Hange

Langsam allmählich wich die Freundschaft
Der Tisch bricht, das Maul klafft
Traurige, friedlose, lebenslange Haft –
Den Neider tötet sein eigener Neid in seinem Fange.

Che Chidi Chukwumerije.
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung

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