Der Neid hat eine komische Art
Manchmal erkennt man ihn nicht
Obschon er in einem selber wie ein Ich-Wart
Wohnt und wirkt und jedem neidet sein Licht
Ein Schmerz, mit dem man
Sein ganzes Leben lang lebt
Als normal einstuft und vergisst irgendwann
Ihm selbstverständlich, eingelebt
Jeder des anderen Bewegungen angepasst
Wechselwirkung sich bestätigend
Sein Innenleben durchdrungen und erfasst
Er und sein Schmerz an einander klebend
Sein Schmerz, sein Leiden, sein Neid
Seine Wunde, sein Schwert und sein Schild
Seine Ich-Sucht, und die weiß stets Bescheid,
Sein schön verkleidetes Spiegelbild.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Jahr der deutschen Dichtung
