DEINE GRENZEN BILDET DEINE FANTASIE… NICHT.

Eine Rose wird eine Kartoffel niemals werden
Eine Frau nie wirklich ein echter Mann
Feuer mag flüssig sein wie Wasser
Aber frag es, ob es Deinen Durst löschen kann

Der Haß hebt uns niemals empor ins Licht
Das schafft nur die Liebe, zart
Das Schwert mag glauben, es sei ein Kissen
Doch der Krieg erinnert es daran, es ist hart
Deine Grenzen bildet nicht Deine Fantasie
Sondern das tut in Wirklichkeit Deine Art.

Statt aus allem alles machen zu wollen
Und die Menschen scheinbar ohne Konsequenzen
In allerlei Fantasien sich schwelgen zu lassen
Sollte jeder nach Innen sich versetzen
Und sich fragen: Was bin ich?
Wer sich kennt, kennt seinen Weg und wird glücklich
Der kennt aber auch seine Grenzen.

Wer Selbst, Pfad und Wegzaun begreift
Hat gefunden seinen Weg nach Außen
Entwickeln wird er sich fortan
Innerhalb seiner unerreichbaren Grenzen
Denn er fühlt sich Zuhause.

– Che Chidi Chukwumerije.

OHNE DICH KEIN MICH

Es lebe die Vielfalt
Hymne der Natur
Ohne jung kein alt
Jedem Inhalt vielerlei Gestalt
Jenseits der Zensur

Die Menschen, die wir nicht begreifen
Verhelfen uns am Schnellsten zum Weiterreifen
Durch Reibung, Herausfordern und Schleifen

Alles, was Du nicht bist
Freue Dich, daß jemand anders es ist
Das schöne Leben hat sich aufgeteilt
Über unzählige Miriaden in aller Welt.

– Che Chidi Chukwumerije

GEISTWESEN

Fernblick. Fernweh
Doch Zuhause ist in der Näh
Schaukeln. Ein See
An der Wand ein sehnendes Monet
Kuchen, Tee und Kaffee
Zum Luxus genügt Rinderfilet
Und eine Frau, deren Dasein
Allein reicht zum Zuhause sein.

Dennoch reicht es nur
Wenn man es hinter sich läßt
Denn die Hälfte eines Menschen ist Natur
Und der Geist ist der Rest.

– Che Chidi Chukwumerije.

DIE WELT GENÜGT NICHT

Weiß man, wie unwichtig die Dinge sind, kann man sie machen ohne sich zu verlieren oder sich von ihnen so sehr vereinnahmen zu lassen, daß sie zum Hang werden, einem die Wahlkraft wegnehmen und einen dazu bringen, Grenzen zu übertreten, die man im Wesen seiner Natur selbst in sich trägt.

Nicht lossagen soll man sich von der Welt, sondern sie richtig einordnen. Dann kann man alles erleben, was sie ausmacht, ohne von ihr sich beherrschen zu lassen. Weiß man, wie unwichtig die Dinge sind, kann man sie tun. Und lassen.

Che Chidi Chukwumerije

TEURER RAT IST GUT

Ich gebe Leuten Rat,
den ich mir meinerseits gewünscht hätte
Denn entweder schwieg damals jemand in meiner Nähe
Der das schon wusste, was ich jetzt weiß
Oder ich bin der erste, der diesen Weg geht
Aber das kann nicht sein

Meine Pflicht ist es, weiter zu geben
Und hoffe, daß die vor mir wandernden mir auch aus der Born ihrer Erfahrung geben werden.
Denn nur so reift die Menschheit von
Generation zu Generation –
Wissen wird weitergegeben, in Liebe.

– Che Chidi Chukwumerije

DU MUSST DIE WEIHNACHT IN DIR SELBST TRAGEN

Du musst die Weihnacht in Dir selbst tragen. Wozu die Geschenke alle, der Tannenbaum, die Kerzen und Sterne, die Lieder und Lichter, das Essen und Gebäck, die tausend Getränke und das Feiern, der Weihnachtsmarkt und der Geruch von gebrannten Mandeln und Glühwein, das Familienzusammentreffen, der Freundeskreis, die Gottesdienste, die Hymnen und Gebete, wozu das alles, wenn in Deinem Herzen der Weihnachtsgeist nicht mehr wohnt?

Du wirst einsam sein und die Leere wirst Du mit aller Weihnachtssymbolik der Welt nicht lindern oder füllen, sondern nur noch größer und tiefer, trauriger und bitterer, einsamer und nachdenklicher machen können. Denn – und das ist das Rätsel – Du musst die Dankbarkeit in Dir tragen, um die Freude der Weihnacht wieder zum Leben zu erwecken. Aber wie willst Du denn dankbar sein, wenn Du vergessen hast, wem und wofür Deine Dankbarkeit gelten sollte?

– Che Chidi Chukwumerije

WELTANSCHAUUNG GEGEN WELT

Zu beobachten
Wie manche Dich fallen lassen
Ohne zu helfen –
Du fragst Dich, ist es weil
Sie Dich für stark halten
Oder weil sie Dich geschwächt
Sehen wollen.

Das Streben nach Macht nimmt zu
West und Ost erstarken in alter Feindschaft
Nord und Süd verachten sich gegenseitig wieder
Weltanschauung gegen Welt
Jeder wird einer Gruppe zugeordnet
Der Einzelmensch wird zum Opfer.

– Che Chidi Chukwumerije

WENN KEINER ZUSCHAUT

Du bist jemandem sein Cliché
Und bist jemandem seine Lüge
Du bist jemandem sein Traum
Illusionen gibt es genüge

Wer bist Du, wenn keiner zuschaut
Wenn Du alleine bist?
Wenn der Sarg zugemacht wird
Nach abgelaufener Frist?

Wer bist Du, wenn Du Macht hast
Zu vertuschen, was Du tust?
Wer bist Du, wenn Du nichts hast
Und überleben musst?

Alles, was alle glauben
Ist doch bedeutungslos
Allein zählt, ob du innerlich
Klein bist oder wahrlich groß.

– Che Chidi Chukwumerije

SCHUBLADEN

Du wirst in Schubladen gesteckt.
Spar Dir Deine Tränen, Traurigkeit, Empörung, Enttäuschung –
Werde erwachsen und ertrage den Druck.

Dann kommt für Dich die Wahl.
Es gibt zwei Wege, den Druck zu besiegen –
Du weichst ihm aus und tauchst vorne wieder auf,
Oder Du erwiderst ihn mit Deinem Gegendruck.

Beides funktioniert.
Finde für Dich nur heraus, was zu Deiner Art passt,
Aber nie aber nie sollst Du aufgeben.

Dann flüstert mir diese freche kleine Stimme zu:
Aber einen dritten Weg gibt es noch –
Du spielst das Schubladenspiel mit;
Drehst den Spieß um, wirst zum Verführer und Lenker, und übernimmst die Führung.

Hauptsache, Du weckst sie nie
Aus ihrem Traum.

– Che Chidi Chukwumerije