an gekommen
fest genommen
ab gegangen
tief gekommen
schluck genommen
heim gegangen.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
an gekommen
fest genommen
ab gegangen
tief gekommen
schluck genommen
heim gegangen.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ich spüre Dich sehr
Du weißt es
Ein Zittern in Deiner Stimme
beweist es
So winzig, und dann rauh
umkreist es
Mein Verlangen. Blühe, Zittern.
Doch heißt es
trotzdem, Du warst zu zärtlich.
Beiß es.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Dein jedes Wort ist mir zwei das Gesagte und Ungesagte Zu zweit wären wir heimlich drei zwischen uns läge das Ungewagte und kommen und gehen wären einerlei. Du antwortest mir das Ungefragte mit Deinem rauen, mit Deinem rauen Schrei Und mein Name war der Angeklagte. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ziehe niemals Deine Liebe aus Sonst wirst Du anfangen, sie zu hassen Ich habe das Licht ausgemacht Jetzt kannst Du kommen, wie abgemacht Ich habe mein Herz angemacht Möchtest Du mich anfassen? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Leidenschaftlich stürzt der Himmel sich auf die dunklen Berge - plötzlich ist es überall nass - und sie sind sehr laut. Diese Sehnsucht hat sich lang gestaut. Es blitzt wie ein helles Lachen Es donnert wie das Erwachen von etwas, das nur nachts in Bergen wohnt und nur die Hemmungslosen belohnt. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Noch einmal Denn einmal Ist nicht genug Der Mond kommt immer und immer wieder zur Nacht Mit der Nacht In der Nacht Davor und danach Wiederholung Wieder Erholung Wiederholung. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Sommeranfang Freudenschaum Impulsandrang Blütentraum Farbengesang Erlebnisbaum Wonnenaufgang Hemmungen kaum. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ich feiere Dich in kleinen Mengen
Dein Wein ist stark, schone mich
in kleinen Mengen, mein Bedürfnis
ist groß. Und stark. Und reif. Und unersättlich.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ich esse Herzen
am besten blutig
am liebsten warm
Ich habe mich noch nie verschluckt
Früher habe ich
wild und hastig
rum gekaut
und die Hälfte wieder ausgespuckt
Jetzt verinnerliche ich
inbrünstig, durstig
langsam lang kauend,
die Gesichter ewiglich auf meine Erinnerung gedruckt
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Ich lese Dich langsam
wie die Linien auf meiner Handoberfläche
Ebensowenig verstehe ich Dich
obwohl Du unbedeckt ausgebreitet
vor mir liegst
wie eine Offenbarung
Langsam fahre ich über Dich
mit einem Finger, dann mit zwei, dann drei…
wie die Linien auf meiner Oberfläche
Ich kitzele Dich zart, denn
Du kitzelst mich wach
wie eine Offenbarung.
– Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung