Sie führte Selbstgespräche in der Sbahn, dachte ich mir zuerst Merkte dann, nein, sie redet mit der Sbahn selbst und meint es ernst Mit den Fenstern, mit dem Sitzpolster, mit unsichtbaren Gästen die im Gang stehen Dann spürte sie meine Augen, wurde still und schaute weg beim Vorbeigehen. Ich wollte mich nicht umdrehen falls sie sich umdreht, um sie nicht zu kränken Aber ich schaffte es nicht mehr, mein Sinnen auf andere Gedanken zu lenken. Wann verschiebt, wo befindet, sich die Grenze einer Realität? Ist es Schmerz, Erinnerung oder Veranlagung Neugier, Trauma oder Genialität? Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
