Heute morgen. Sitzend im Friedhof
Ich frage mich: was ist leben?
Draußen war in und um mir alles tot
Hier fühle ich mich lebendig
Hier wo Knochen und Eitelkeit
Begraben nebeneinander weiter sterben
Kein Streben nach Ruhm macht
Den Sterblichen wieder unsterblich
Nirgends ist leben spürbarer als hier
Wo keiner liegt und nicht in Frieden
Selbst der Tod hält sich fest am Leben
Höflich, wachsam, grün und friedlich
In der Stille tief ist Schönheit
In den Gedanken der Hinterbliebenen
Selbst inzwischen auch abgeschieden
Unter ihren eigenen Blumen liegen.
Das Schönste an einem Gedicht
Nicht der Anfang, sondern sein Enden
Plötzlich, bestimmt, ist es geboren und
Befreit sich von seinem Dichter endlich.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung
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