Einst beobachtete ich
Einen Vogel, wie er oben im Himmel
Einen zweiten traf. Wie sie mit
Einander freudig spielten.
Wie kann das sein? Der Vogel
War mein Gedanke, den ich befreite;
Wessen Gedanke war der zweite
Und was war er?
Auf einem Hügelgipfel
Auf der anderen Seite des Flusses
Stand eine Figur, wie hier ich.
Wer war sie?
Unsere Augen beobachteten
Unsere Gedanken, wie sie sich liebkosten
Aber wir waren zu weit weg voneinander
Um einander zu erkennen
Dann flogen sie weg, unsere Gedanken –
Zusammen und glücklich
Folgten sie der Richtung des Flusses
Bis sie ganz verschwunden waren.
Eine Weile blieben wir stehen
Die einsame Figur und ich
Dann schickten wir langsam wieder
Zwei Vögel in den Himmel.
Doch sie flogen an einander vorbei
Überquerten beide den Fluß;
Ihr Gedanke sank tief in meine Brust
Und meiner sachte in sie.
– Che Chidi Chukwumerije
2019: Das Jahr der deutschen Dichtung