DICHTERNEBEL

Ich bin nur ein Dichter
Meine Worte gehen auf Reise
Ziehen sich aus
Wie ausziehbare Fernrohre
Ziehen sich in die Länge
Lassen auf Ferne zurück blicken
Alles wirkt nah, greifbar
Doch streckst Du die Hände danach aus
Begreifst Du
Daß das die Art der Dichtung ist
Dinge nah zu bringen und dennoch
Fern zu halten.

Mehr als ich Prosa lese und liebe
Verschlinge ich unersättlich Gedichte
Gnadenlos wie Messer
Stechen sie tief ein
Scheu wie Rehe
Lassen sie sich nicht
Fassen.

– Che Chidi Chukwumerije.

5 thoughts on “DICHTERNEBEL

  1. Worte …scheu wie Rehe im Nebel, man erahnt sie nur.
    Wir lauschen ihnen nach.
    Deine Wortspiele gefallen mir sehr.
    LG
    Barbara

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    1. Danke schön, Barbara…
      Worte sind “in der Tat” eigenwillige Dinge und immer gut für eine Überraschung…

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