Wer alles schon weiß Der schreibt keine Gedichte Er schreibt Vorträge Nur Suchende schreiben Gedichte. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung

Wer alles schon weiß Der schreibt keine Gedichte Er schreibt Vorträge Nur Suchende schreiben Gedichte. Che Chidi Chukwumerije Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Danke Che! Das ist genau der „Satz“, nach dem ich gesucht habe. 😊
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Danke für die schöne Rückmeldung heute Morgen 😊
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Wunderbar ausgefeilte Zeilen. Danke! Mir kommt dabei der Gedanke, dass das Suchen derer, die Gedichte schreiben, doch mehr mit Wissen zu tun haben könnte, als man denkt, und das Wissen derer, die Vorträge schreiben, mit Leere. Gedichte könnten, im Fall des Gelingens, echte und wirkliche Blicke sein in eine ferne, unbegriffene und vielleicht unbegreifliche Welt; ihr Wert liegt dann darin, dass sie, im Blitz eines Augenblicks, Landschaften aufleuchten lassen, von denen sonst niemand etwas weiß, nun aber, mit dem Gedicht, ist dieses Wissen in der Welt, und es ist echtes Wissen, wirkliches und gegründetes Wissen. Das Wissen hingegen dessen, der alles schon weiß, ist gar kein Wissen, es ist das zusammengelesene Gerede eines, der alles schon zu wissen meint. Er hat irgendwo Sätze gehört, er denkt, das ist ganz Ich, alles meine eigene selbsterkannte Meinung, Tatsächlich ist er nur eine hohle Trompete, die Echos weitertrötet von Sätzen, die irgendwo mal gesagt worden sind, sie mögen wahr sein oder nicht, man weiß es nicht. Wahr ist nur, was wirklicher eigener Erfahrung entspringt, wahr ist, was einer wirklich sieht. Wahr ist die persönliche Erfahrung. Und wenn die persönliche Erfahrung die der Ratlosigkeit ist, so ist eben das die wirkliche Wahrheit, der Ausdruck verliehen werden muss. Meinung ist gar nichts, Erlebnis ist alles. Also sind es die Gedichte und Geschichten, die Wahrheit transportieren. Die meinende Literatur, all die gewaltigen Textkonvolute von Philosophie und Theologie, was immer, transportieren Wahrheit nur in den seltenen Momenten, da sie zu Gedicht und Erzählung sich erheben. Der Leser erlebt diese Momente, er erkennt sie.
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Vielen lieben Dank für diese wahren Worte. Denen kann man wenig hinzufügen. Vor allem die Erkenntnis: Dichtung stammt aus dem persönlichen Empfindungsleben des Dichters, und auch lange Vorträge können Gedichte sein. Wahre Dichtung liegt nicht in der äußeren Form, sondern in der Art und Lebendigkeit des Inhalts und in der Wirkung – und Nachwirkung – des Werkes, vor allem auf die Empfindung des Lesers bzw. der Leserin.
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ach, da bin ich ja auf dem richtigen Weg 🙂
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😊💜😊
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