Nicht, wer kann mir helfen?
Sondern wie kann ich mir selbst helfen?
Das ist die Frage, die einzige Frage
Weiter bringt dich keine Klage.
Wie viel Geld brauchst du
Um aus der Unterschicht heraus zu klettern?
Genau so viel, um es gut zu
Haben in der Unterschicht Brettern.
Wenn nur diese Gedanken nicht da wären
Stolz und Schmerz lassen sich nicht erklären.
Überleben ist eine Funktion der Wahrnehmung
Das Gleiche, Hoffnung. Das Gleiche, Lähmung.
Das Gleiche, kämpfen ohne aufzugeben
Und mit allem klar kommen in deinem Leben.
– Che Chidi Chukwumerije.

“wie kann ich mir selbst helfen?”
“mit allem klar kommen in deinem Leben”
Ich stimme dir zu.
Allerdings: Geht das klar kommen nicht auch ohne
ständigen Kampf?
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Ich weiß nicht, ob es ohne Kampf geht. Kämpfe gibt’s ja zweier Art. Der Kampf mit äusseren Schwierigkeiten, und das innere Ringen mit sich selbst.
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danke Dir sehr und ich
habe es verstanden. es hift ..
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Freut mich, daß es Dir gefällt…
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Brettern??
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Ja 🙂
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Ich mag die Aussage deines Gedichtes sehr – allerdings habe ich Verständnisprobleme beim 3. und 4. Vers – das tut allerdings dem Gedicht generell keinen Abbruch…
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Das Gedicht hat nur 3 Verse… 🙂
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Dann meine ich diesmal ausnahmsweise Zeilen 😉
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Ich möchte auch das innere Ringen nicht zum Kampf ausarten lassen – dann kämpfe ich ja nur mit mir – oder vielmehr: gegen mich selbst!
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Ringen und Kampf sind hier Synonyme. Wer nicht mutig genug ist, mit sich selbst auseinander zu setzen, wenn es sein muss, kann auch nicht im Frieden mit sich selber harmonisch fliessen, arbeiten und wachsen, wenn es dazu käme.
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Ich habe keine Angst davor, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen … obwohl….
dieses “Auseinander-Setzen” ist nicht das treffende Wort. Einfach: Mich selbst anzusehen.
Was ja auch mal bedeuten kann: Diese oder jene Gewohnheit oder Verhaltensweise hat sich überholt. Das möchte ich ändern. Ver-Änderung mag manchmal Mut erfordern: Aber muss ich deshalb mit mir Kämpfen? Nein. Der Innere Kampf macht Ver-Änderung nur unnötig schwer.
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Also ich meinte den 3. und 4. Vers der zweiten Strophe.. Wie Simone schon fragt, kann ich mit den Brettern nichts anfangen… Aber da muss man dann wohl etwas hineininterpretieren…
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🙂 Hineininterpretieren ist nicht immer schlecht; das Ergebnis kann manchmal überraschend echt sein, oder auf jeden Fall interessant 🙂
Die Bretter habe ich absichtlich gewählt, weil der Begriff, wie oft bei Gedichten, mehrere Bilder und Botschaften in sich tragen soll:
Holzplanke/Holzbrett – (also Härte, Basis, Unverarbeitetes,…)
etwas durch Bretter trennen – (also Absperrung, aber gleichzeitig auch eingrenzen und festhalten, undurchsichtig machen, wie bei einem Zaun)
Ich hatte aber vor allem vor Augen das Bild von übereinander gestapelten Brettern, mit kleinen Lücken dazwischen, wie in Lagerhallen usw oft zu sehen. Aus der Ferne wirken sie auch wie Treppen oder Leiter, die sie aber nicht sind. Und zwischen den horizontalen Brettern gibt es keinen Durchgang in vertikaler Richtung. Kleine Wesen können in diesen dunklen Lücken es sich bequem machen, kommen aber nicht nach oben, d.h. schaffen es, ohne Perspektivwechsel und Anstrengung, nicht seitlich aus, um nach oben zu gelangen. Deshalb habe ich auch genau das Wort benutzt, das in meinem Bild war.
Es ist ein Gedicht. I.d.R. erkläre ich meine Gedichte nicht, aber in diesem Fall fand ich die Übung, das empfundene Bild jetzt doch wörtlich auszuarbeiten, auch für mich hilfreich und interessant. Denn normalerweise grüble ich beim Dichten nicht viel. Ich setze einfach die passenden Worte zu den Bildern und lasse das Gedicht hinter mir. Deshalb dichte ich schnell, und häufig in einer Sitzung, und überarbeite selten das Endergebnis.
Danke für Deine Rückmeldungen.
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Vielen Dank für deine Erklärung! Jetzt macht es Sinn… Ich kann verstehen, dass man Gedichte normalerweise nicht erklären mag. Es soll sich ja gerade bei Gedichten jeder seinen Teil denken und mit ganz persönlichen Erfahrungen verbinden.
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