Es gibt einen Moment,
kurz bevor die schweren grauen Finger
des Sandmanns meine Lider niederdrücken,
einen Moment - und nenn ihn Gefangen,
denn heißen darfst Du, was Du bist -
wenn die Nacht schweigt, denn
sie will die Stimmen laut und deutlich hören,
die Stimmen in meinem Wederherznochkopf,
einen kurzen bodenlosen Moment, in dem
sie sich plötzlich vor mich tritt, nackt,
sie liebt es nackt zu sein,
immer erscheint sie unbekleidet vor mir,
sie, meine tiefe Angst -
Immer schaue ich einmal weg
und zweimal - doch beim dritten Mal
umarme ich sie und dringe in sie ein.
Das sind die letzten Töne, die ich vernehme,
bevor ich einschlafe - ihr spitzer Schrei,
ihr schwerer Seufzer, und
die schweigsame Nacht, noch lauschend
lange nach dem meine tiefe Angst wieder
verschwunden ist.
Che Chidi Chukwumerije
Im Jahrzehnt der Deutschen Dichtung
Like this:
Like Loading...
Related